Donnerstag, 6. Juni 2013

Das Schweigen der Männer




Ein Bilderbuchmann. Groß, stark, tapfer! So stellt man sich ihn vor!
Ja, selbst im Kindergarten wird man bereits zur Tapferkeit erzogen. Selbst wenn man nicht zum Stamme der Majas gehört – und auch nicht Sohne des Indianerhäuptlings der Inkas ist: Einem heranwachsenden Manne wird gelehrt:        
   Ein Indianer kennt keinen Schmerz.
Furchtlos und ohne Angst soll man durch die Welt schreiten.
Warum erzählt uns der Andreas das? Lass dich überraschen…

Doch zunächst etwas anderes: Rockhampton.
Mit unserem Van Juri sind wir durch die Straßen Australiens getuckert, bis wir auf dieses sagenumwobene Rockhampton gestoßen sind.
Ich persönlich habe dieser Stadt einen neuen Namen verpasst. Darf ich vorstellen:
CROC-hampton
Und diesen Namen hat sich die Stadt redlich verdient – Croc -  ja klar, du weißt schon:
Krokodile!
Krokodile gibt es hier jede Menge, sie wurden bereits mehrfach gesichtet: Im Fluss.
Im Fluss der durch die Stadt fließt - Beängstigend!

Doch damit nicht genug, diese Stadt bietet mehr! Mehr CROCtastisches!
Ja, so verrückt es sich auch anhört, aber hier gibt es eine
KROKODILFARM
Tatsächlich? So etwas sollte es geben?
Kurzerhand haben wir unseren Juri geschnappt und uns auf den Weg gemacht.
Abenteuerlustig wie wir sind, wollten wir uns die Sache näher ansehen!

Da waren wir nun also. Die Krokodilfarm wurde erkundet:
Sage und schreibe 3000 (DREITAUSEND) Krokodile sind hier beherbergt!
Eine unglaubliche Zahl.
Vor allem wenn man bedenkt, dass meine Heimatstadt Baustetten etwas mehr als
2000 Einwohner hat – verrückt, oder?
Sprich: Die Krokodile hier würden nicht einmal satt werden wenn sie unser gesamtes Dorf vernaschen würden. J Das natürlich nur THEORETISCH gesehen – ich will es nicht unbedingt ausprobieren, und vermutlich hätten die anderen 1999 Einwohner auch noch ein Wörtchen mitzureden.
Nun gut! Recht imponierender Gedankenausflug aber zurück zum Thema – es wird nämlich noch besser :)
Denn: Wir wurden von einem echten Krokodiljäger durch die Farm geführt.
Ein Krokodiljäger? WOW! Der war bestimmt groß, stark und FURCHTLOS – ein Bilderbuchmann, wie oben beschrieben :)

Unser Krokodiljäger hingegen hatte relativ wenig Muskeln, war relativ klein und abgesehen davon sprach noch ein weiterer Grund gegen die Vorstellung des Bilderbuchmannes:
Sie war eine Frau.
Stacey war ihr Name und ihre Hauptaufgabe auf der Farm ist, sich um die kleinen Krokodilbabies zu kümmern :) SWEET!

Sie stattete sich mit ein paar Hühnchen aus und dann ging unsere Tour durch das mit Seen gespickte Gelände der Krokodilfarm los.
Vor dem Betreten hat uns ein Warnschild glücklicherweise direkt auf KROKODILE hingewiesen. Ich muss zugeben: Damit hatte ich in meiner Naivität nicht gerechnet!
Ein weiteres Schild ließ uns wissen, dass man in den Gehegen nicht schwimmen sollte. Aha. Ich ließ mir meine Enttäuschung nicht anmerken, aber scheinbar hatte ich meine Badehose wohl vollkommen umsonst angezogen. :)


Nun gut. Unsere Tour ging los:
Links wie rechts waren Krokodile, die Warnschilder waren also scheinbar nicht ohne Grund angebracht! :)
Stacey war total in ihrem Element – man spürte: Die Krokodilfarm ist ihre Leidenschaft!

Sämtliche Krokodile wurden höflich mit ihren Namen angesprochen. Verrückt?
Abwarten. Es kam noch besser:
Es war an der Zeit:
RAUBTIERFÜTTERUNG!
Die mitgebrachten Hühnchen sollten an die Krokodile verfüttert werden.
 
RAUBTIERFÜTTERUNG!

Fleisch, Blut und scharfe Zähne. Diese Worte schießen einem sofort in den Kopf.
Ja, alleine das Wort „RAUBTIERFÜTTERUNG“ lässt einem den Schreck in die Knochen fahren.


Stacey jedoch gestaltete die Situation nicht so erschreckend wie eigentlich erwartet, nein.
Ganz im Gegenteil.
Man stellte sich die Frage? Bin ich hier wirklich auf einer Farm mit gefährlichen Raubtieren?
Oder hat die gutmütige Mutter Stacey ihre kleinen Kids gerade von der Schule abgeholt und serviert ihnen nun liebevoll das Mittagessen? :)


Ja, Stacey war beeindruckend:
Sie stopfte den Krokodilen das Maul!
Wortwörtlich, denn:
Alle Krokodile wurden satt.

Und wie oben beschrieben wurden die Raubtiere LIEBEVOLL gefüttert.
Mit ihrem ganzen Mut hielt Stacey die Hühnchen bis zum bitteren Ende in ihrer Hand – absolut unglaublich.
Ich zählte nach: Sie hatte noch insgesamt 10 Finger.
Ja, unsere Stacey :) Schon alleine wegen ihrem unglaublichen Mut hätte sie sich den Titel „Bilderbuchmann“ redlich verdient.
Denn: Wer kann schon behaupten, dass Krokodile einem aus der Hand fressen?

Die Krokodile genossen das Mahl in vollen Zügen und sichtlich gesättigt ließen sie sich die Nachmittagssonne auf den Pelz scheinen.
Pelz? Ich meine natürlich: Sie ließen sich die Nachmittagssonne auf
die Schuppen scheinen :)

Kaum hatte Stacey dann die leckeren Hühnchen an ihre Schützlinge verteilt, ging unsere Tour weiter:

Es wartete ein MONSTRUM von über 5 Metern Länge:
ROCKY!
Stacey erzählte uns seine Geschichte. Absolut einzigartig!
Du willst sie erfahren? Lehn dich zurück…
Vor vielen, vielen Jahren war einmal ein kleines süßes Krokodilbaby namens Rocky und ein „cleverer“ Aboriginie – Ich nenne ihn in der Geschichte ganz simpel: Hans.
Weiter in der Story: Hans hatte eine Idee!
Er nahm Rocky aus der Wildnis mit nach Hause. Verrückt, denn: Er wollte ihn doch tatsächlich in der Badewanne halten und als Haustier aufziehen. :)
Bei jedem vernünftigen Menschen würden doch sofort die Alarmglocken schrillen:
Ein wildes Krokodil als Haustier? UNMÖGLICH.
Nicht jedoch Hans – er dachte: Eine klasse Idee! Er war begeistert!
Tagtäglich durften seine Kinder somit mit dem kleinen Krokodil Rocky spielen.
Mit der Zeit allerdings wurde Rocky größer und stärker. Hin und wieder schnappte Rocky nach einem der Kinder, was für den „cleveren“ Aboriginie Hans jedoch kein Grund zur Beunruhigung war.
Als jedoch seine Frau eines Tages von dem Krokodil gebissen wurde, war das Fass endgültig übergelaufen: Hans konnte überzeugt werden, dass Krokodile vermutlich nicht besonders gut als Haustiere geeignet sind.
Glücklicherweise wurde somit Schlimmeres verhindert und weder Hans noch einer seiner Familienmitglieder kamen ernsthaft zu schaden.
Und Rocky? Er lebt mittlerweile glücklich und zufrieden auf der Krokodilfarm :)
ENDE der Geschichte :)

CRAZY! Ungläubig lauschte ich, als Stacey uns die Geschichte erzählte. Ja, ich konnte es nicht fassen.

Dann allerdings wurde ich aus meinen Gedanken gerissen. Ein Highlight stand an.
Stacey zauberte etwas aus ihrem Hut:
Ein kleines Krokodilbaby!

Ich nenne es:
Schnappi, das kleine Krokodil :)
Zuerst lag es in einem Ei, dann schni-, schna-, schnappte es sich frei!

Nachdem ich nun mit Kängurus gehüpft bin, einen Koala gestreichelt, und einen Delfin gefüttert habe, ist nun das tierische Quartett vollständig:
Ich habe ein Krokodilbaby auf Händen getragen :)


Mittlerweile fragst du dich sicherlich: Wie verdient eine solche Krokodilfarm Geld?
Krokodile zahlen schließlich keine Miete!
Sehr richtig, berechtigte Frage! :)
Wer allerdings den Farmshop betritt, der findet Antwort:
EINE Krokodilhandtasche hat einen Wert von über 1000 Dollar! Ob sich das lohnt?
Na klar, sie ist wasserdicht, das ist das Besondere Merkmal von Krokodilprodukten! :)
Neben solchen wasserdichten Handtaschen vertreibt die Farm außerdem Gürtel aus Krokodilleder, Armbänder und sonstige Croco-Produkte!
Aha, interessant!

Und neben dem Shop gibt es etwas, das ist absolut nicht zu verachten:
Ein Krokodilrestaurant!
Wir betraten es und hatten ein Ziel: Krokodilfleisch sollte probiert werden!
Ein Blick auf die Speisekarte und wir bestellten: „Einen Krokodildöner bitte.“ :)
Ja, lass mich raten: Dir brennt eine Frage auf den Nägeln? Wie schmeckt es?
Ein Biss war genug und mir wurde klar:
Krokodilfleisch schmeckt in etwa wie Hühnchen – nur etwas zäher!
STIFTUNG ANDY-TEST
präsentiert: Krokodilfleisch!

Mein Fazit:
Passabel, aufgrund der teureren Preisklasse als Hühnchen: Nicht zu empfehlen!

Nachdem das Krokodil verspeist war, war es soweit: Wir sagten der Krokodilfarm adieu!
Doch Stacey hielt uns für einen Moment zurück!
Warum? Wir sollten vorsichtig sein! Wenn möglich komplett von Flüssen fernhalten, auf KEINEN Fall in der Nähe von Gewässern campen. Das sei Lebensgefährlich in der Region hier!
Ja, außerdem hatte sie uns bereits die „Crocodile Nesting Area“ gezeigt – somit hatten wir eine Ahnung, wie ein solches Krokodilnest im „real life“ aussieht.
Sprich: Sollten wir ein solches Nest in freier Natur sehen, dann wissen wir, dass wir uns in unmittelbarer Nähe eines Krokodilwohnzimmers befinden!

Dann ging unser Weg noch einmal zurück nach Rockhampton und direkt am Krokodilfluss vorbei, und dabei hatte ich einen Einfall. Ein geniales Wortspiel:
Rockhampton CROCT
Croc-hampton ROCKT!

Mit einem dicken SMILE im Gesicht wurde die Stadt dann zurückgelassen :)
Ja, wir waren „back on the roads“! Unser Roadtrip ging weiter – gen Norden!
Mittlerweile geht es in Australien mit großen Schritten in Richtung Winter und der Süden wird bereits kalt und trüb!
Der nördliche Teil des australischen Landes hingegen lockt selbst im Winter mit tropischen Temperaturen :) Über 500 km auf dem Highway lagen vor uns…

HEEEEEEEY, AB IN DEN NORDEN!
DER SONNE HINTERHER!
EY JO, WAS GEHT?
DER SONNE HINTERHER!


Wir fuhren der Sonne entgegen! Ja, wir jagten das warme Wetter und reisten weiter unaufhörlich in Richtung Äquator :)
Die Musik wurde aufgedreht um die lange Reisezeit so angenehm wir möglich zu gestalten. Kaum auf der Straße und schon waren wir zwischen unzähligen Trucks auf dem Highway! Dann plötzlich sahen wir links neben der Straße ein wunderbares Bild: Kleine Kängurus tummelten sich auf einer Wiese und die strahlende Sonne am Horizont machte das Bild absolut vollkommen.
Glaubt mir, in diesem Moment wurde mir ein weiteres Mal klar:
JAWOLL, Ich bin in Australien! Hier gibt es wundervolle Tiere und wenn man Glück hat kann man sie teilweise sogar von der Straß . . .

„SAG MAL, WAR DAS GERADE EINE SCHLANGE?“
Céline riss mich aus meinen Gedankengängen und blickte mich fragend an.
Wirklich?
Zunächst hatte ich die Vermutung, die Feuerwehr hätte versehentlich ein Stück Schlauch am Straßenrand verloren.
Dann allerdings wurde mir klar, dass diese Vorstellung komplett absurd ist, und so ist mir bei genauerem Hinsehen klar geworden:
Sie hatte Recht – es war eine Schlange!

Regungslos lag sie am Straßenrand! Überfahren!
WAS FÜR EIN DING! Vermutlich jeder deutsche Zoo würde dieses Exemplar mit Handkuss in seinem Sortiment begrüßen!

Wir verabschiedeten uns von der Schlange und machten uns auf den Weg zur nächsten Tankstelle um unsere Reifen etwas aufzupumpen.
Kurz die Felge entnommen, und plötzlich: WAH! Eine riesige Spinne hatte sich dort eingenistet! Puh, mit Glück konnten wir einem Spinnenbiss entgehen :)

Nun gut, mit Schreck in den Gliedern ging unsere Tour weiter: Wir machten einen Abstecher ins Pioneer Valley!
Die dortige Flussschlucht namens Finch Hatton Gorge schien uns reizvoll! Weder Aufwand noch Mühen wurden gescheut – Wir wollten dieser Schlucht einen Besuch abstatten!
Und so bahnte unser Van Juri seinen Weg durch den von Regenwald umwachsenen Weg – hin und wieder durchquerte er Pfützen und Bäche.
UNSER JURI!
Ja, mittlerweile ist er wirklich mit allen Wassern gewaschen :)


Dann gönnten wir unserem Juri eine Pause und schnürten unsere Stiefel:
Wanderung durch den Regenwald!
Und unsere sportliche Aktivität wurde absolut belohnt.
Wir hörten eine Art Kreischen in den Bäumen.
Ein Blick nach oben und wir konnten die Geräuschquelle sofort ausfindig machen:
Schwarz, groß und kopfüber hingen sie in den Bäumen:


FLUGHUNDE!

Ich war komplett fasziniert von diesen Kreaturen und sofort wünschte ich mir mein Batman-T-Shirt herbei.
Kurzerhand wäre ich den Baum nach oben geklettert und hätte mich für einen kleinen Mittagsschlaf zu ihnen gesellt. :)
Das einzige Problem: Mein Shirt lag tausende Kilometer entfernt in meinem Kleiderschrank in Baustetten. Wie sagt man so schön:

Satz mit X – das war wohl nix!

Trotzdem gingen wir weiterhin frohen Mutes unseren Weg im Regenwald entlang.
Die Badehose war eingepackt!
Bereits im Voraus hatten wir in Erfahrung gebracht, dass in den Tiefen des Regenwaldes hier ein krokodilfreier Wasserfall zu finden sei! :)



Da die letzte genommene Dusche bereits in weiter Vergangenheit lag, kam uns diese Gelegenheit gerade recht :)
Im eiskalten Wasser dieses natürlichen Schwimmbeckens nahmen wir ein Bad und ließen uns anschließend von der strahlenden Sonne ein wenig wärmen :)
Und das alles inmitten des australischen Regenwaldes! Ein Traum.

Völlig entspannt nahm die Zeit ihren Lauf und Céline, Alina und ich entschieden uns die Nacht in Finch Hatton Gorge, mitten in der Wildnis, zu verbringen!

In den vier Wänden unseres Campervans Juri waren wir vor wilden Tieren sicher, dennoch wurde uns die Entscheidung, die Nacht hier im Naturpark zu verbringen, fast zum Verhängnis: Nachts regnete es, und regnete und regnete. Tropfen für Tropfen, Liter für Liter!
Mit der Zeit trat in uns die berechtigte Angst auf, den Park am nächsten Tag nicht verlassen zu können, weil wir ja die Flüsse auf dem Weg durchqueren mussten.
Selbst unser Reiseführer warnte, dass der Park bei übermäßigem Regen nicht für Fahrzeuge zugänglich sei. Aha. Na wenn da mal nicht ein Abenteuer wartete :)

Doch ich will nicht lange um den heißen Brei reden: Unsere Sorgen waren unbegründet – unser Juri bahnte sich den Weg durch das Wasser problemlos und nahm diese Hürde locker und lässig!
 
Back on the road – Nächster Halt: AIRLIE BEACH!

Ein traumhaftes kleines Städtchen!
Den Nachmittag verbrachten wir am Strand und dort zauberten wir dann ein Festmahl für den Abend.
Dann suchten wir uns ein Quartier für die Nacht etwas außerhalb der Stadt.
Gesättigt sind wir in unsere Schlafsäcke gefallen und schlummerten seelenruhig und friedlich, bis plötzlich:
KNOCK, KNOCK – Ein Klopfen an der Türe unseres Vans. Céline, Alina und ich blickten uns an. Es war stockduster. Ein Blick auf die Uhr: 4 Uhr morgens. Der Vorhang wurde beiseite geschoben und wir blinzelten nach draußen. Ein Ranger – ein Ordnungshüter! Er hatte uns ertappt: Es ist in Australien nicht erlaubt in Fahrzeugen zu schlafen!
So drohte er uns mit einer 200 Dollar Strafe sollten wir nicht SOFORT das weite Suchen.
PUH. Nun gut. Verschlafen und benommen machten wir uns somit auf den Weg und suchten uns einen anderen Schlafplatz.
Ich muss zugeben: Eigentlich schlafen wir JEDE Nacht verbotenerweise in unserem Van und um ehrlich zu sein wurden wir bereits schon knapp zehn Mal von unserem gewählten Schlafplatz vertrieben! Aber PSSSST, das ist ein Geheimnis :)
Allerdings war es stets zu humanen Zeiten aber DAS hier war wohl bislang die schlimmste Erfahrung mit Wildcamping!

Jedoch wurden wir auf der Suche nach einem neuen Schlafplatz fündig:
Wir campten direkt am Meer und so genossen wir am nächsten Tag ein wundervolles Frühstück auf Sand mit neuen Freunden!
Da waren wir also: Am Strand, unter Palmen und inmitten von Möwen und Muscheln.


Pffff, wer braucht schon das luxuriöse Hotel unter den Linden?

Darf ich vorstellen:
Juri - Das Hotel unter den Palmen.


Dann wurden wir Zeuge eines Naturschauspieles:
Es kam die große Ebbe und das Wasser zog sich zurück.
Dann war es soweit: Krebswanderung!

Unzählige kleine Krebse wanderten auf dem Sand. Tausende von ihnen – Überall!
Es wuselte, egal in welcher Richtung!


Jeder von ihnen hatte einen tiefblauen Körper und kaum erblickten sie uns, haben sie sich innerhalb von Sekunden in den Sand eingebuddelt.
Nachdem wir unzählige Krebse erschreckt hatten suchte uns der Hunger heim:
Mittagessen! :) Mit unseren Campingstühlen machten es wir uns sonnengeschützt unter unscheinbaren Bäumen gemütlich.
Dann plötzlich wurden wir von oben bombardiert!
EIN PAPAGEI! Über uns in den Baumwipfeln trieb er sein Unwesen und katapultierte uns mit Blättern, Ästen und exotischen Früchten!
Wir ließen uns davon nicht beeindrucken sondern versuchten im Sprechen beizubringen – leider ohne Erfolg!
Nach und nach verließ uns die Motivation und wir machten uns schließlich auf den Weg zum Strand. Da war der Papagei zu Recht vollkommen sprachlos :)

Unser Vorhaben?
Wir hatten Kokosnüsse gefunden – die wurden nun geknackt!
Wir machten es uns am Strand bequem und dann ging die Prozedur los – ARBEIT PUR!
Leider hatten wir keine Machete zur Hand und so mussten die Kokosnüsse mit einem Küchenmesser geknackt werden!

Stell dir das Bild vor:
Wir drei Schlawiner hocken am Strand und knacken verzweifelt Kokosnüsse! :) Doch es hat sich gelohnt: Den Kokosnusssaft zu schlürfen war einfach herrlich :) Sind wir denn im Paradies?

Ach, und wisst ihr was ich bereits herausfinden konnte? Selbst die Obdachlosen hier in Australien sammeln und knabbern Kokosnüsse am laufenden Band!

Doch bei allem Lob darf man nicht vergessen, dass eine große Gefahr von Kokosnüssen ausgeht! Ich mache kein Geheimnis daraus, jemand muss das Thema ansprechen:
Fallende Nüsse können Menschen töten!
Trifft einen eine Kokosnuss am Kopf, dann kann man an den Folgen sterben! Kein Witz!
Tatsächlich: Jährlich werden mehr Menschen von einer solchen wortwörtlichen „Kopfnuss“ erschlagen, als von einem Hai getötet!



Doch nun wieder zurück zu den schönen Dingen des Lebens:
Ja, ich muss sagen, ich hatte mich ein wenig verliebt:
Airlie Beach ist eine absolute Traumstadt!



Sie hat einen ganz besonderen Flair und so viele unterschiedliche Facetten!
Ganz zu schweigen natürlich von Sonne, Palmen und Meer, die das Ganze noch unterstreichen!
 
Und als sei das nicht genug haben wir bei einem Strandspaziergang einen Sandkünstler getroffen!
Kurzerhand hat er ein Portrait von mir in den Sand gemeißelt – Voilà!


Außerdem gibt es hier in Airlie Beach neben einem idyllischen Wasserfall die wohl beste Toilette ever, mit dem wohl besten Pissoir!

 


Hast du so etwas schon einmal gesehen?









Doch geht man zum Strand und will im Meer baden, dann gibt es unzählige Warnschilder!
Nicht etwa Haie sind die größte Gefahr hier, nein.
QUALLEN treiben in diesen Gewässern ihr Unwesen! Tödliche Quallen!
In bestimmten Jahreszeiten tummeln sie sich im Meer und machen Baden UNMÖGLICH!
Denn: Wer will schon mit einer Würfelqualle planschen?
Doch das Gute ist: Die Warnschilder regen zum Optimismus an: Es gibt Menschen die überleben, nachdem sie gestochen wurden :)

Dennoch muss man sich bewusst machen:
Australien ist das Land mit den meisten tödlichen Tieren!
Mut und Tapferkeit hin oder her:

Nun ist es soweit:

                       ICH BRECHE DAS SCHWEIGEN DER MÄNNER!

Ja, ich gebe zu: ICH HABE ANGST!

Ich habe Angst, dass mir Krokodile meinen Arm anknabbern.
Ich habe Angst vor Schlangen, die so groß wie Feuerwehrschläuche sind.
Ich habe Angst vor Spinnen, die in Autofelgen wohnen.
Ich habe Angst vor Kokosnüssen, die nur darauf warten auf Köpfe zu fallen.
Und ich habe Angst vor Quallen, die in den Weiten des Ozeanes hausen!

JA, diese Dinge bereiten mir Angst und Schrecken!
Nun ist es raus – ihr wisst Bescheid!
Das Geheimnis ist gelüftet :)


So. Dennoch genießen wir derzeit unser Leben hier in Airlie Beach!
Denn diese Stadt dient uns als Sprungbrett zum nächsten Abenteuer, das dich bereits im nächsten Rundbrief erwartet!
Sei gespannt was der alte Seebär Andreas so alles erlebt :)

Herzlichst,
Dein Andreas :)