Montag, 13. April 2015

NEU NEU NEU NEU!


Ich bin umgezogen. Du findest mich jetzt auf meiner neuen Homepage:


Hier klicken: www.andreasschaible.de

Montag, 30. März 2015

Zielgerade!

Wichtigste Neuigkeit: Nach einem Treffen und Gespräch mit Dr. Eckart von Hirschhausen hat er mir zugesagt, dass er das Buchprojekt unterstützen möchte.
 
Er findet meinen Plan gut, dass ich mit jedem verkauften Buch eine Spende an "Humor hilft heilen" tätigen will. Die Stiftung fördert die Arbeit von Klinikclowns, denn: Lachen ist die beste Medizin.
 
 Während er zurzeit meinen Text liest, arbeite ich weiter mit Hochtouren an dem Mammutprojekt: Das Manuskript hat mittlerweile zwei Korrekturvorgänge mit meiner Lektorin Ines hinter sich.
Mein Kumpel Michael ist Webdesigner und kümmert sich derweil um das Design der neuen Homepage, die in den nächsten Wochen online geht.
Meine Wenigkeit hingegen werkelt derzeit ein wenig, um das Projekt auch außerhalb der Nachbarschaft ein wenig publik zu machen: Ein Pressebericht in der Stuttgarter Zeitung (Hier gehts zum Bericht!) ist bereits erschienen, einer für den Berliner Tagesspiegel ist geplant, und am 11.April erscheint ein Artikel in der Süddeutschen Zeitung - deutschlandweit!
 
Nachdem ich ein paar Wochen auf dem Jakobsweg in Spanien und Portugal Kraft tanken konnte, geht es für mich In diesen Tagen auf Verlagssuche. Ich hoffe, dass ich an die richtigen Leute gerate und sich bald eine Tür öffnet!
Drückt mir die Daumen! 
Euer Andreas

Donnerstag, 9. Oktober 2014

Ein Meilenstein!

Ein großer Meilenstein im Mammutprojekt Buchveröffentlichung wurde erreicht.
8.10.2014 - 14:54 Uhr - der letzte Satz in der ersten Version des Manuskripts wurde niedergeschrieben!
73 DinA4 Seiten, 13 Kapitel, mehrere hundert Stunden Arbeit.

Doch das war nur der erste Streich, denn nun heißt es: Überarbeiten! Die ersten Korrekturen liegen mir bereits vor und werden nun in das Manuskript eingearbeitet.

Ich halte euch auf dem Laufenden, die Pflicht ruft :)

Es grüßt: Der leidenschaftliche Schreiberling.

Dienstag, 25. März 2014

Nächster Halt: BONN!

Bonn!
Die Semesterferien lohnen sich.

Seit einer vollen Woche lebe ich in einem abgelegenen Haus - tagtäglich wird in besinnlicher Atmosphäre knappe 8 Stunden am Manuskript geschrieben.

Grundnahrungsmittel: Kaffee und Obst.

Fazit einer anstrengenden Woche: Das Buch nimmt Kontur an.

Freitag, 20. Dezember 2013

Buchveröffentlichung

Liebe Lesegemeinschaft, meine lieben Freunde,

schön, dass du dich auch nach meiner Reise hin und wieder mal auf meinen Blog verirrst. Das freut mich, denn auch für mich ist das Kapitel "Andy in Australien" ist noch nicht abgeschlossen - im Gegenteil:
Auf eine gewisse Art und Weise geht es erst in die finale Phase!

Warum?
Dank einiger Freunde habe ich mich nun tatsächlich an ein sehr ergeiziges Projekt gewagt:
Die gesamte Story - samt Zirkus und Clown Augusto - soll in einem Buch veröffentlicht werden.

Ich habe bereits einige Kontakte geknüpft und bin derzeit dabei, parallel zu meinem Studium das Manuskript zu schreiben.
Auch einen Buchtitel schwirrt bereits in meinem Kopf herum:


EIN SCHAIBLE AUS DEM ZIRKUSLEBEN -
Dieses Buch solltest du Clown!

In diesem Sinne: Schau hin und wieder auf meinem Blog vorbei um stets auf dem Laufenden zu sein.

Herzlichst,
Andy





Donnerstag, 29. August 2013

Ein guter Schluss ziert alles



 „Zu jeder guten Reise gehört eine Heimkehr“

Und so komme ich wohl nicht umhin, diesen letzten Bericht zu schreiben :)



Es war also soweit: Ich machte mich früh morgens auf den Weg zum Flughafen.

Froh, munter und voller Vorfreude auf die Heimkehr – ja, in wenigen Stunden sollte ich schon im Flieger sitzen, dann eine kurze Zwischenlandung in China und dann ruft die Heimat.

Denkste. Ein erster Blick auf den Timetable und die Situation wurde RADIKAL verändert:

Flug Melbourne – Peking: 5 Stunden Verspätung!

„Ah, ich Sie haben einen Anschlussflug von Peking nach München? Den werden Sie leider aufgrund der Verspätung verpassen. Setzen Sie sich einfach mit dem Flughafenpersonal in Peking in Verbindung, die werden das schon irgendwie regeln.“



Mein Australienaufenthalt wurde unfreiwillig um 5 Stunden verlängert – ich war nicht begeistert. Denn es waren keine 5 Stunden an der australischen Küste mit SOMMER, SONNE, SONNENSCHEIN.

Nein. Es waren 5 Stunden Einsamkeit auf einem verlorenen Sitzplatz im kühlen Flughafengebäude.

Ich vertrieb mir die Zeit mit Gedankenspielen. Wie wird wohl meine Ankunft? Wird meine Zahnbürste noch an seinem Platz stehen? Ist die Spülmaschine zuhause ausgeräumt?



5 Stunden können eine gefühlte Ewigkeit sein. Vor allem wenn man bedenkt, dass meine Heimreise im eigentlichen Sinne noch gar nicht begonnen hatte.

Erschwerend kam noch hinzu: Ich saß wie auf Kohlen.

Wird alles klappen in Peking? Wann geht der nächste Flieger? Ist ein Platz frei?

Wie viele Stunden muss ich warten? Was passiert mit meinem Gepäck?



Fragen über Fragen, die mich knappe 15 Stunden plagten. Doch dann landete mein Flugzeug endlich in Peking. Ich war müde und geschafft, doch an Schlaf war nicht zu denken:

Ich musste den Weiterflug in die Wege leiten, alles musste arrangiert werden.

Doch es gab ein großes Hindernis, das ich nicht bedacht hatte:

Chinesen sprechen kein Englisch.

Selbst am INTERNATIONALEN Flughafen von Peking spucken die Mitarbeiter am Informationstresen nur bruchstückhafte englische Phrasen aus und so wurde meine Geduld in dieser angespannten Lage auf eine Zerreißprobe gestellt.

Ich war verzweifelt. Ich setzte mich mitten im Flughafen auf den Boden und musste mich zwingen, ruhig zu bleiben. Bislang war nicht klar wie ich nach Deutschland kommen sollte, dennoch wollte ich meine Lage objektiv und logisch bedenken.

Die Strapazen waren mir wirklich anzumerken und ich hatte zu kämpfen, mich nicht von der großen Müdigkeit überwältigen zu lassen.



Glücklicherweise lernte ich James aus Chile kennen. Zufälligerweise war auch er auf dem Weg von Melbourne nach München und so hatten wir demnach das gleiche Schicksal.

Zusammen begaben wir uns in die Schlacht geben die chinesische Sprachbarriere und für die Gerechtigkeit!

JA, WIR WOLLTEN NACH MÜNCHEN!

Wir haben uns wacker geschlagen! Denn nach weiteren Stunden der Ungewissheit und unzähligen Diskussionen mit mehreren Angestellten, konnten wir etwas deichseln:

Es blieben weitere 15 Stunden Wartezeit in China, doch dann sollten wir endlich in das Flugzeug nach München steigen. :)

Um uns für die Strapazen zu entschädigen, stellte uns die Fluggesellschaft ein Hotelzimmer zur Verfügung. So ging es also mit dem Bus durch Peking zu unserer Unterkunft und wir schnupperten noch ein wenig chinesische Kultur.



Ich plauderte mit James und nachdem wir uns im Hotelzimmer ein wenig ausgeruht hatten, knurrten unsere Mägen :)

Die Fluggesellschaft spendierte uns ein Abendessen und so naschten wir am chinesischen Buffet :) Was es gab? REIS!



Dann wollte ich Peking noch ein wenig genauer unter die Lupe nehmen und so stapften wir danach durch ein Suburb von Peking. Wir bahnten unseren Weg vorbei an chinesischen „Tante-Emma-Läden“, oder eben der entsprechenden chinesichen Variante, nennen wir sie einfach mal

„Tante-Yon Van Ying-Läden“.

Bemerkenswert: Der Himmel über Peking ist von einem unglaublichen Smog bedeckt, alles ist in GRAU gehüllt und bis zum Horizont ist kein Stück blauer Himmel zu sehen.









Doch ich ließ mich nicht lange daran aufhalten, denn plötzlich lag mitten auf der Straße:

REIS!

Ja, du weißt schon: Reiskörner! :) Meine Vermutung:

Ein Sack Reis ist umgefallen. Sei ehrlich, wie oft hast du dir schon einen umfallenden Reissack vorgestellt, wenn du an China gedacht hast?

Ja, James und ich blickten uns an und dachten vermutlich das gleiche:

WELCOME TO CHINA! Das ist das richtige China!

Erheitert von unserer Entdeckung ging es zurück zum Hotel und dann machten wir uns nach weiterer Wartezeit wieder auf den Weg zum Flughafen.



Ich mach es kurz: Wir konnten unser Glück kaum fassen, aber das Flugzeug konnte wirklich planmäßig starten und das Beste an der Sache: James und ich waren mit dabei :)



Sofort fiel eine unglaubliche Last von mir ab, denn nun konnte nichts mehr schief gehen:

Planmäßig sollte ich nämlich beim Verlassen des Flugzeuges in München sein. Zur Feier des Tages zischte ich dann eine kleine Dose chinesischen Biers und fiel sofort in einen rapunzelartigen Schlaf. :)

Sämtliche Mahlzeiten wurden verpasst und knappe 3 Stunden vor der Ankunft kam ich plötzlich zu mir. „Oh, schon so spät?“ :)

Ich startete meine mentale Vorbereitung und dann betrat ich Münchner Boden.

Deutschen Boden. Heimatlichen Boden.



Es war geschafft! Meine Odyssee war vorbei. Reisezeit?

54 Stunden!

Wäre ich noch ein paar Stunden länger unterwegs gewesen, hätte ich gesungen:

 „54, 74, 90, 2010“ ! Du erinnerst dich? Der Klassiker von den Sportfreunden Stiller! :)

Nein, ehrlich! Es war verrückt. Ich war mehr als 2 volle Tage irgendwo zwischen Raum und Zeit unterwegs und bin nebenbei durch 7 verschiedene Zeitzonen gereist.



Ich schnappte mir mein Gepäck und dann war es soweit: Ich durchschritt das Tor zur Außenwelt! :)

Aufgrund meiner 24-stündigen Verspätung hatte sich die Konstellation meines Empfangskomitees etwas verändert und so warteten mein 3-wöchiger Reisebegleiter Michi (Du erinnerst dich an meine ersten Berichte?) und meine Schwester Katharina auf mich :)

Ich erblickte Katharina und sofort fing sie wild an zu hüpfen – JA, sie freute sich sichtlich :)



Sofort schloss ich sie in die Arme und ein Hauch von Heimat machte sich in mir breit.

Ich war zurück. Es war so schön, vertraute Menschen um sich zu haben – ein unbeschreibliches Gefühl! Doch das sollte nur der Anfang sein…







Kurzerhand machten wir uns auf den Weg zur nächsten Bäckerei – ich konnte es kaum erwarten meine Zähne in diesem Gebäckstück zu versenken.

EINE BREZEL

Seit über 10 Monaten wartete ich auf diesen Moment und nun war er da.

Ja, Brezeln sind in Australien leider nicht zu finden und so hegte ich eine große Sehnsucht.



Dann machten wir uns gegen 7 Uhr morgens auf den Weg gen Heimat. Augrund meiner verspäteten Ankunft konnte ich meinen Dad Guste und meine Schwester Margit erst mittags in die Arme schließen, da sie an diesem Tage arbeiten mussten.

Doch: Vorfreude ist die schönste Freude!

Als es dann soweit war, war meiner Begeisterung keine Grenzen mehr gesetzt. Worte für diese Gefühle zu finden ist schwer. Sagen wir einfach: Ich war euphorisch.

Denn innerlich spürte ich, dass ich nun wieder komplett war, vollkommen.

Diese Menschen hatten mir unsäglich gefehlt.



Als ich dann genüsslich mit meinen engsten Vertrauten einen Kaffee schlürfte, vertrauten sie mir ein Geheimnis an: Es war eine große Begrüßungsparty geplant!


Viele Verwandte und Bekannte wurden an meiner geplanten Ankunft eingeladen, doch aufgrund meiner Verspätung hätte die Party nur ohne mich stattfinden können :)

Das wäre nicht der Sinn der Sache gewesen und so starteten sie kurzerhand einen Rundruf: Keine Party.

Als ich das hörte war ich ein wenig traurig, doch dieses Gefühl legte sich schnell:

Für mich zählt nur, dass sie sich tatsächlich die Arbeit für eine große Begrüßung gemacht haben. Es war ihnen wichtig, mir eine schöne Ankunft zu bereiten, und alleine diese Tatsache ist für mich mehr als nur ein Trost.



Dann war es soweit: Ich setzte mich hinters Steuer!

Die erste Fahrt auf deutschen Straßen! SEITENVERKEHRT!

Ich wollte die Handbremse lösen und hämmerte links gegen die Autotüre – OH! Hier wird die Handbremse ja mit Rechts gelöst! Nun gut, das kann ja mal passieren, halb so wild.

Ich legte gute Musik ein und bewegte mich aus dem heimischen Hofe auf öffentliche Straßen! JETZT GILT´S! Während der Fahrt ermahnte ich mich stets, auf der rechten und hier vor allem RICHTIGEN Straßenseite zu fahren.

Ich war erstaunt, es klappte besser als erwartet! Gemütlich tuckerte ich durch die Gegend, dann aber war es soweit – THE NEXT LEVEL – Eine große Herausforderung wartete auf mich:

DER KREISVERKEHR!

Kreiselt man links oder rechts rum? – PUH!

Mit ein wenig Bedenkzeit konnte ich glücklicherweise auch diese Hürde meistern und mittlerweile habe ich mich wieder gut eingelebt!



Nur ein Problem blieb: Die meisten entgegenkommenden Fahrzeuge wunderten sich vermutlich schon, warum ich an einer Kreuzung grundsätzlich den Scheibenwischer in Betrieb hatte.

Nun gut – EIGENTLICH lag es daran, dass ich nur den Blinker betätigen wollte.

Allerdings sind auch diese Hebel in australischen Autos links und rechts vertauscht und so hatte ich da noch länger mit Wischern in meinem Blickfeld zu kämpfen. :)



Aber mittlerweile habe ich mich wieder voll eingelebt und konnte in vollen Zügen meinen DRITTEN Sommer hintereinander genießen!

Du fragst dich wie das geht?

Zur Erklärung: Zunächst Sonnenschein im letzten Sommer 2012 in Deutschland, bevor der Herbst startete bin ich dann ans andere Ende der Welt in den Frühling!

Dann genoss ich zum Jahreswechsel den Hochsommer in Australien und nun war ich pünktlich zum deutschen Sommer 2013 wieder im Lande – SO LÄSST ES SICH LEBEN!



So. Doch nun ist es soweit: Ein guter Schluss ziert alles und so will ich euch teilhaben lassen:

Bei meiner Ankunft in Deutschland wartete in Laupheim eine ganz besondere Überraschung!

Ja, ehrlich.

TATSÄCHLICH hat in der Woche meiner Rückkehr ein Zirkus in Laupheim gastiert!

Der Erste seit Jahren!

Des Öfteren wurde ich von Bekannten angesprochen, ob ich denen nicht einen kurzen Gastauftritt anbieten will. Stellt euch vor:

AUSTRALISCHER IMPORT: CLOWN AUGUSTO IN LAUPHEIM!



Wäre natürlich ein Heidenspaß gewesen in der Heimat aufzutreten.

Aber abwarten, lass dir was erzählen:

Ich wollte den Zirkus unterstützen! Sofort kaufte ich mir ein Ticket und besuchte die Show – wollte schließlich dem Clown mal auf den Zahn fühlen und die Artisten genauer betrachten!



Sofort kam ich ins Gespräch mit den Veranstaltern und erzählte, dass ich bei Familie Gasser in Australien aktiv war. Und es war unglaublich:

Sie hatten bereits von der Zirkusdynastie Gasser gehört!

Sehr interessant und ein Gefühl von Stolz machte sich in mir breit! :)



Dann allerdings musste ich mich setzten: SHOWTIME!

Die Manege wurde geöffnet und der kleine Familienzirkus schickte seine Artisten auf die Bühne.

Ich unterstütze die Show so gut ich konnte und dann machte sich in mir ein freudiges Kribbeln breit:

DER CLOWN!

Am Vorhang vorbei machte er sich auf den Weg um die Zuschauer genauer unter die Lupe zu nehmen und wie es das Schicksal will…

DU!

Der Clown winkte sich mit seinem Finger in die Manege –

ICH KONNTE ES KAUM GLAUBEN!

War es Zufall? Schicksal? Oder Fügung? Ich weiß es nicht.



Doch kaum hatte ich die Manege betreten, war es ein zweites NACH HAUSE KOMMEN!

Ich integrierte mich in die Show, gab mein bestes, und wie ich es natürlich gewohnt war, verbeugte ich mich am Ende der Vorstellung höflich!

WAS FÜR EINE UNGLAUBLICHE STORY! Da komm ich in die Heimat ist nicht nur ein Zirkus zu Besuch – NEIN – Der Clown holt mich auch tatsächlich auf die Manege. Traumhaft.











Eine nette Geschichte. Ich denke, es könnte kaum einen würdigeren Abschluss meines Abenteuers geben.



Nun möchte ich nur noch eines sagen: DANKE.

Dafür, dass DU meine Berichte aufmerksam gelesen hast. Die Kraft, derartige Berichte zu schreiben kommt aus der Hörerschaft J Ja, jede einzelne Rückmeldung von euch hat mich wahnsinnig gefreut, bestärkt und motiviert.

Und dafür will ich abschließend Danke sagen.



Dein Andreas.

Baustetten, im August 2013




Freitag, 12. Juli 2013

Wer hat an der Uhr gedreht?



Adelaide!
Ja, es ist soweit! Mit der Ankunft ist Adelaide und einem Blick auf die Landkarte wurde es mir plötzlich bewusst:
Der Kreis schließt sich!
Im wahrsten Sinne des Wortes :)

Meine Tour ist vollkommen! Ich bin am Ziel angelangt! Ein langer Weg liegt hinter mir, Schritt für Schritt hat sich die Reiseroute immer mehr ausgeweitet.
Ich war stets auf der Suche nach dem Neuen, und so habe ich Orte und Plätze von unglaublicher Schönheit gesehen, die ich mir nicht im Traum hätte ausmalen können.

In einer Seitenstraße in Adelaide reihten wir uns spät abends hinter ein paar anderen parkenden Autos ein. Unser Campervan Juri wurde geparkt. Wir legten uns gemütlich auf die Matratze und mit ein wenig Nostalgie ließ ich Bilder von der zurückliegenden Tour durch Australien an meinem inneren Auge vorbeiwandern.
Ich war stolz auf all die Herausforderungen, die wir gemeistert hatten, und ich blickte in die Zukunft. Nur noch ein großes Projekt stand auf dem Plan:
Der Verkauf unseres treuen Gefährten Juri.
Für ihn ist leider kein Platz im Handgepäck und so müssen wir ihn
schweren Herzens in Australien zurücklassen. Gedankenverloren schmiedete ich Pläne, wie wir den Verkauf clever anstellen konnten, als plötzlich:
ZACK!
Ich spürte, wie der komplette Van bedenklich wackelte. Ich schreckte auf und wusste zunächst nicht wie uns geschah, doch Céline und Alina hatten sich geistesgegenwärtig aufgesetzt. Dann plötzlich erkannte ich die Rücklichter vom Geländewagen, der vor uns geparkt war. Beim Ausparken hatte er unseren Juri erwischt.
Ohne zu zögern drückte Alina auf die Hupe, doch das verdächtige Auto beschleunigte und wir konnten nur noch die Rücklichter sehen. Fahrerflucht.
MAN, ich konnte es nicht glauben. Sofort schälten wir uns aus unseren Schlafsäcken und begutachteten nervös den Schaden an unserem Juri:
NICHTS. Wir konnten es kaum glauben, aber er war unverletzt. Unser Freund Juri hatte den Zwischenfall ohne Kratzer überstanden :) LUCKY!
Dann plötzlich näherten sich Scheinwerfer. Ein Auto.
DAS FLÜCHTENDE AUTO! Sofort stellten wir die Person hinter dem Steuer zur Rede!
Zunächst war ich geschockt: Die ausparkende Person war ein MANN!
Er entschuldigte sich sofort und meinte, er habe nichts bemerkt, aber er würde natürlich für den Schaden aufkommen. Er war ehrlich und es war ihm sichtlich unangenehm, gar peinlich!
Wir verziehen ihm, es war schließlich kein Schaden entstanden. Wir kamen ins Gespräch und es stellte sich heraus, dass er nur für seine Familie Pizza holen wollte.
Sympathischer Kerl, und nach ein wenig Smalltalk legten wir uns zurück in den Wagen.
Puh. Aufregender Abend!
Wir spürten, dass uns der Juri wirklich mehr am Herzen lag, als wir vermuteten – schließlich ist er Teil unserer Reisefamilie J Und wie ich mich mit Céline und Alina unterhielt, klopfte es plötzlich an unserer Türe.
PUH! WAS DENN JETZT?
Sofort schoss mir ein Gedanken in den Kopf: Ordnungshüter! Er hat uns entlarvt und will uns nun von unserem Schlafplatz vertreiben. Meine Stimmung sank.
Doch statt einer tiefen Männerstimme hörte ich plötzlich Gekicher – von kleinen Kindern. Ich blickte in die fragenden Gesichter von Céline und Alina und öffnete vorsichtig die Türe:
Der Familienvater von vorhin und eine Bande von kleinen Kids standen vor unserem Van!
Sie hatten drei Tassen heißen Tee und belegten Toast für uns in ihren Händen!
Der Vater entschuldigte sich erneut für sein Ausparkmanöver und erzählte uns, dass er selbst einmal Backpacker gewesen sei. Auch er hatte die Strapazen als Reisender mitgemacht und so konnte er die Bedürfnisse von uns nur zu gut nachfühlen.
Seine Freundlichkeit kannte keine Grenzen:
Er lud uns tatsächlich ein, am nächsten Tag in seinem Haus zu Frühstücken und dort Dusche und Toilette zu benutzen! TRAUMHAFT!
Klingt wie ein Märchen, oder?
Tatsächlich hat dieser herzensgute Mensch drei wildfremde Backpacker in sein Haus eingeladen. Ja, sein Verhalten ist so lobenswert und ich muss sagen:
Eine solche Person ist wohl ein Vorbild für JEDEN von uns!
Wir schlossen ihn sofort ins Herz und in unendlicher Dankbarkeit konnten wir am nächsten Tag tatsächlich GETOASTETEN Toast genießen und eine WARME Dusche benutzen. :)

Dann plötzlich machte sich Abschiedsstimmung breit:
JURI! Ja, wir hatten bereits Interessenten für unser treues Fahrzeug gefunden, und so war es jetzt also offiziell: Juri wurde verkauft.
Ein bewegender Moment, als der Kaufvertrag unterschrieben wurde und Juri plötzlich nicht mehr in unserem Besitz war.
JURI! Für Céline, Alina und mich war es damals der ERSTE Autokauf unseres Lebens!
Mehr als nur ein Auto –

eher ein Reisegefährte –

ein Freund –


oder gar ein BRUDER war er für mich gewesen!

Plötzlich sahen wir nur noch die Rücklichter von ihm und dann war er auch schon mit seinen neuen Besitzern hinter der nächsten Abbiegung verschwunden…
Ein seltsames Gefühl machte sich in mir breit, und glaub mir: Céline, Alina und ich teilten ein Gefühl: Wir waren bedrückt.

Bedrückt. Zum einen weil unser Juri verkauft war und zum anderen, weil wir unsere schweren Rucksäcke nun wieder selbst tragen mussten.

Dennoch nahmen wir ohne zu zögern den Nachtbus von Adelaide nach Melbourne, denn ein großes Abenteuer stand an: SILVERS CIRCUS!
Für mich war es eine absolute Herzensangelegenheit meinem Zirkus einen letzten Besuch abzustatten! Meine „Familie“ dort erneut zu treffen :)
Und es gab noch einen weiteren Grund: Céline und Alina hatte ich während unseres Roadtrips unzählige Male von meiner Zeit als Clown dort erzählt, und nun war es an der Zeit: Ich wollte ihnen den Zirkus zeigen, die Show vorstellen!
Es war bereits abends, als wir die letzten Schritte vom Bahnhof zu den Showgrounds zurücklegten. Die Dunkelheit der Nacht offenbarte uns die großen beleuchteten Lettern über dem Zirkuszelt: SILVERS CIRCUS
Meine Gefühle beim Anblick des Zeltes waren unbeschreiblich:
Riesige Freude und auch ein wenig Stolz machte sich in mir breit. Ja, es war wie nach Hause kommen. Alles war so vertraut!
UNGLAUBLICH – ICH WAR ZURÜCK IN MEINER WELT :)
Es warteten eine Menge Besucher vor dem Eingang, aber als wir uns näherten, sah ich trotzdem bereits die ersten bekannten Gesichter :)
Mit strahlendem Gesicht begrüßte ich die Mitarbeiter des Zirkus und sofort wurde mir erzählt, dass ich eine Tradition eingeführt hatte:
„LADIES AND GENTLEMAN! THE DOORS ARE OPEN!“
Hatte ich vor der Show zu sagen gepflegt, als die Türen ins Zelt für
die Besucherschar geöffnet wurden :) Bis zum heutigen Tag wird mein Brauch weitergeführt und kann ich nicht leugnen, dass ich stolz war :)
Außerdem wurde mir verraten, dass die Mitarbeiter und Artisten bereits seit einer Woche untereinander tuschelten: „Andy wird zurückkommen, er wird uns besuchen“ :)
Ich kam aus dem Grinsen nicht mehr heraus, dann plötzlich nahm uns Seiltänzerin Emma zur Seite und führte uns an der wartenden Schlange vorbei durch den Hintereingang ins Zirkuszelt. Unglaublich, wir wurden tatsächlich wie VIP-Gäste behandelt :)
Es war eine solch herzliche Begrüßung, die allerdings noch einen weiteren Höhepunkt fand:
Céline, Alina und mir wurde ein Platz in der ersten Reihe zugewiesen – obwohl das Zelt mit knapp 800 Plätzen an diesem Abend ausverkauft war.
Dann war es soweit: Die Show wurde eröffnet!
Es war ein ungewohntes Gefühl, die Aufführung als Zuschauer zu begutachten. Ja, es war seltsam. Dennoch hatte es seinen Reiz, denn sämtliche Artisten zwinkerten mir von der Bühne aus zu oder winkten. All die netten Gesten, die mir entgegengebracht wurden – ja, es war wirklich bewegend. Ich fühlte mich so willkommen!
Und dann plötzlich hörte ich eine allzu bekannte Musik:
Die Clowns!
Normalerweise bereitete ich mich in diesem Moment hinter der Bühne auf meinen Auftritt vor, aber am heutigen Tage war ich in der Zuschauerreihe und konnte meinem Nachfolger auf die Finger sehen.

Und dann plötzlich war der Zeitpunkt gekommen:
Es wurde eine Person ausgewählt, die von den Clowns auf die Bühne geholt wurde.
In meinen Gedanken hatte ich diese Situation bereits durchgespielt.
Ich war mir sicher, dass sie nicht mich auswählen würden, denn ich kenne den Auftritt zu gut.
Viel mehr hatte ich erwartet, dass mein alter Clownkollege Dominik eine Person aus meiner Begleitung auswählen würde, und so war es:
Alina musste auf die Bühne!
Mit viel Gelächter und Applaus von Céline und mir wurde der Auftritt unterstützt. :)


Dann stand das „Grand Finally“ an: Alle Performer kamen noch einmal auf die Bühne, um den finalen Applaus zu empfangen. Ich erklärte meinen zwei Reisepartnerinnen, an welcher Position ich jetzt stehen würde!
Bevor die Artisten wieder hinter dem Vorhang verschwunden sind, haben sie noch einmal speziell in meine Richtung gewunken und dann wurde die Show beendet.

Da waren wir nun also. Es war vermutlich das letzte Mal, dass ich die vertraute Musik des Zirkus gehört habe und so machte sich ein wenig Traurigkeit breit.
Doch dieses Gefühl wurde schnell überschattet, denn die Begeisterung bei Céline und Alina kannte keine Grenzen: Sie waren euphorisch und begeistert von der Show und all den großen Talenten, die unter diesem Zelt ihr Können vorgeführt haben!
Céline beschrieb die Show gar als „gigantisch und atemberaubend“.
Ja, ich war glücklich, dass ich ihnen diese Freude bereiten konnte! Um den Abend unvergesslich zu machen, gab ich ihnen eine Backstageführung hinter die Kulissen eines Zirkus und nahm sie anschließend mit, die Performer persönlich kennen zu lernen!
Wir suchten uns den Weg durch die Wohnwägen und führten ein nettes Gespräch mit Zauberer Simon, bis es schließlich soweit war: Der Abschied. :)
Ein war seltsamer Moment, meinen Freunden dort Lebewohl zu sagen.


Abschiedsstimmung machte sich breit. Juri war bereits verkauft, den Zirkus habe ich nun auch verabschiedet. Ja, es dauert nicht mehr lange, bis mein Flieger den australischen Boden verlässt.
Wer hat an der Uhr gedreht?

Ist es wirklich schon so spät?
Australien.
Ein Land, das unzählige tödliche Tiere beherbergt.
Die 10 giftigsten Spinnen der Welt, Haie, Krokodile, Schlangen und Würfelquallen nennen diesen Ort ihr zu Hause.
Dennoch möchte ich an dieser Stelle etwas Positives verkünden:
ICH VERLASSE DAS LAND LEBENDIG :)
Lebendig und komplett vollständig mit zwei Armen und zwei Beinen kann ich die Heimreise antreten :)
Es ist soweit:
Ich verlasse die einzige Insel der Welt, die auch ein Kontinent ist.
Ich verlasse den einzigen Kontinent, der auch ein Land ist.

Ich werde eine lange Reise vor mir haben, dennoch werde ich auf dem Weg von Australien nach Deutschland Zeit gewinnen.
Einfach so. Ich werde während meiner Reise keine neuen Falten bekommen und kaum altern. Ein pfiffiges Kunststück wird vollbracht: Eine Weile werde ich unabhängig von Raum und Zeit reisen, denn bei meiner Ankunft in Deutschland werde ich plötzlich
8 Stunden jünger als mein Ich hier in Australien. Verrückt.

Doch von diesen haarigen Gedanken kommen wir nun lieber zurück zu den handfesten Tatsachen:
Ich freue mich unsäglich auf die Heimat!
Ich hatte eine wunderschöne Zeit hier auf der anderen Seite der Erde, dennoch ändert es nichts: Ich bin ein Familienmensch.
Ich weiß genau, wo ich hingehöre und welche Menschen ich in meinem Leben brauche.
Ja, wenn ich ehrlich bin: Ich könnte NIEMALS ohne meine Familie leben :)
Es gibt Dinge, die sind einfach unersetzbar.
Dennoch war dieser „Langzeitausflug“ optimal, um genau das zu realisieren:
Ich liebe meine Familie über alles.
Es war für mich zu keiner Zeit eine Option, in Australien zu bleiben. Ich musste oft die Frage verneinen, ob ich mein Studium abblasen werde und für immer als Clown im Zirkus bleibe.
Nun gut – ich könnte mich vermutlich schon an ein Leben im Rampenlicht und täglichem Applaus gewöhnen :)
Aber dennoch: Nein. Meine Familie ist mir zu wichtig.

Und nun ist es an der Zeit, man kann sagen:

Der verlorene Sohn kehrt zurück!


Ja, der Tag meiner Abreise ist nun fast gekommen.

So lange macht man sich Gedanken über diesen einen Tag. Doch plötzlich steht er vor der Türe und man fühlt sich nicht vorbereitet.


Glaub mir, ich befinde mich aktuell in einer unglaublichen Gefühlsachterbahn.
Australien hat mich verändert und ich bin gereift. Dieses Land hat sich einen Platz in meinem Herzen erobert, aber dennoch kann ich es kaum erwarten, meine Familie und meine Freunde in die Arme zu schließen. Es herrscht eine große Sehnsucht in mir.

Der Grund für meine Heimkehr könnte wohl kaum schöner sein. Eine Hochzeit.
Die Hochzeit meiner Schwester Katharina :)

Ich kann es kaum erwarten nach Hause zu kommen…


„… denn hier hast du das Fliegen gelernt.

Verlässt du das Nest, freust du dich umso mehr wiederzukehren!“




Bis demnächst!

Dein Andreas.