Montag, 22. April 2013

Old McSchaible!



Da waren wir nun also. Wir hatten einen neuen Arbeitgeber:
Jimmy heißt der gute Mann, ein australischer Farmer! Ein Countryboy.
Wir waren gespannt. Was sollte uns erwarten? In was für ein Abenteuer werden wir uns dieses Mal stürzen?
Bereits im Vorraus wussten wir: Es ist eine einsame Farm auf dem australischen Lande :)

Und ja, die Fahrt zu unserem neuen Arbeitsplatz war lange. Wir fuhren weg von der Zivilisation. Die Farm war in the middle of nowhere. Mitten im Nirgendwo.
Unübertrieben, denn: Die Farm hat keine Postadresse!
Die Spannung stieg. Und wie wir so auf dem Weg zur Farm waren, wurde der Handyempfang immer weniger – dann Funkstille. Jimmy bestätigte uns: Kein Internet, kein Handyempfang.
Es gibt in der Einsamkeit auch keine Stromleitungen – auf der Farm wird ausschließlich Solarstrom verwendet :) Vorbildlich!

Dann, als wir uns auf dem Farmgelände umsahen, stieg unsere Stimmung ins Unermessliche:
Das Farmhaus war von weiten großzügigen Wiesen umgeben – saftig! Neben dem Haus grasten genüsslich die Kühe. Ein grüner
Hügel hinter dem Farmhaus führte in einen Wald - einen unberührten Wald – den Kängurus, Wallabys und die Wildhunde Dingos ihre Heimat nennen. Abenteuerliches Stück Land auf dem wir uns da befanden!
Dann berichtete uns Jimmy, dass das Gelände hier mit natürlichen Quellen gespickt sei.
Das Wasser in diesen sogenannten Creeks kommt direkt aus den Bergen, es sei glasklar und wunderbar als Trinkwasser geeignet :) Traumhaft.

Die Ehefrau unseres Farmers, Caren, hat uns dann von ihrem Garten erzählt :) Die Hobbygärtner unter euch sollten den folgenden Abschnitt besser überlesen, da sie vermutlich sonst vor Neid erblassen :) Halte dich fest:
In ihrem Garten hat sie ungefähr ALLES was das Herz begehrt. Sie berichtete von Mangos, Mandarinen, Limonen, Pfirsichen, Wildkirschen, Avocados, Orangen, Zitronen und Oliven.
Ja, als sie uns beiläufig von diesem Repertoire erzählte, blieb mir der Mund fast offen, ich war sozusagen „BAFF“ :) Als ich mich dann wieder ein wenig gesammelt hatte, erzählte ich, dass wir zu Hause auch Obst hätten: Äpfel. Doch das hat sie aus unerklärlichen Gründen nicht so sehr beeindruckt. Nun gut.
Dann wurde uns unsere Unterkunft gezeigt: Ein Ferienhaus!
Ja, du hast richtig gehört! Das Linke auf dem Foto gehörte uns!
Wahrhaftig wurden diese kleinen Häuschen immer an Urlauber vermietet. Menschen verbrachten hier ihre Ferien, um die Idylle und Ruhe dieses Örtchens zu genießen. Ein Ferienhaus.
Und das nur für uns. Wie viel Glück muss man haben?




Dann machte ich mich direkt auf den Weg, um die natürlichen Quellen zu entdecken.
Wie ich so über die Wiese spazierte, entdeckte ich noch einen kleinen Wasserfall :)
Dann habe ich direkt ein Bad in diesem Creek genommen. Und Jimmy hatte nicht übertrieben: Das Wasser war glasklar! Und es schmeckte wunderbar :) Frisches Bergwasser!  Und wie sich herausstellte, sollte diese Quelle für unsere Zeit auf der Farm eine enorm wichtige Bedeutung einnehmen, denn:

Auf der Farm gibt es kein fließendes Wasser – NEIN, kein Wasser aus der Leitung!

Die natürliche Quelle dort sollten für uns auf der Farm die einzige Möglichkeit sein, das Lebenselixier zu beschaffen!

Ja, jegliches Wasser sollte aus ihnen bezogen werden:
Tagtäglich haben wir unsere Kanister mit Trinkwasser dort aufgefüllt – Mjam, mjam!
Ebenso war es unsere „Dusche“. Tagtäglich nahmen wir ein Bad in der Quelle mitten in der freien Natur :) Und ich? Habe mich dort natürlich auch Rasiert – der Bart muss ab!
Und nach unseren Mahlzeiten haben wir täglich unser sämtliches Geschirr in der Quelle gespült und nun die Krönung:
Selbst unsere Klamotten haben wir in diesem Fluss gewaschen :) BACK TO THE ROOTS!
Wie in den guten, alten Zeiten, in denen wir noch nicht auf der Welt waren!
Doch Céline, Alina und ich genossen dieses Abenteuer in vollen Zügen – wie oft hat man denn die Möglichkeit in einen solchen Lebensstandard zu schnuppern?

Doch nun zurück zu unserem ersten Abend auf der Farm! Wir haben zusammen auf der Terasse gegessen: Céline, Alina und ich sowie die Familie Budgen mit unserem großzügigen Boss Jimmy, seiner Frau Caren, dem 17-jährigen Jacob und dem 14-Jährigen Ben.

Sie waren unglaublich nett: Karen hat Abendessen gekocht! Für uns alle!
Und es sollte nur der Anfang sein: Jeden Tag wurden wir verwöhnt!
Und das fing bereits morgens an:
Jimmy weckte uns mit einem Klopfen an der Türe und dann hat er uns nach dem Aufstehen direkt einen Kaffee serviert - in der freien Natur :)
Beim Frühstück stand dann „Bacon and eggs“ auf dem Speiseplan – deftig! :)
Gestärkt gingen wir dann unserer Arbeit auf der Farm nach, ehe die nächste Mahlzeit bereit war – und so ging das tagtäglich!
Und das Beste: Jimmy war Imker! Und so konnten wir den Honig von seinen Bienen essen, da war ich natürlich begeistert, als alter Imkersohn! :)
Doch ich muss ehrlich zugeben:
Dad, dein Honig ist unerreicht!

Ja, so fing er also an, unser neuer Job: Neben
unserer Bezahlung haben wir in einem Ferienhaus gewohnt und hatten sämtliche Verpflegung inklusive.
„Job“ – nun gut, es war fast wie
„Urlaub auf dem Lande
- Spezialpaket: all inclusive“

Aber nur FAST! Denn wir haben natürlich auch gearbeitet:
Täglich verbrachten wir knappe 4 Stunden damit die Farm auf Vordermann zu bringen! Bereits direkt nach der Ankunft wurde der Rasen gemäht!
Den Tag darauf wurden die Ferienhäuschen neu gestrichen, das Holz erhielt einen rotbraunen Anstrich! :) Höchste Motivation nach dem Motto:
„Werde Eins mit deinem Projekt“ – das nahmen wir wortwörtlich und so hatten auch WIR danach einen rotbraunen Anstrich! So läuft das nun mal als Maler!
Aber kein Problem: Wir haben uns in den Quellen gebadet und gesäubert :)
Den Tag darauf haben wir Heu verladen, doch Jimmy warnte uns: ACHTUNG, SCHLANGEN!
Die Heuballen würden optimale Lebensbedingungen für sie schaffen, doch Jimmy hatte etwas vorbereitet: „Hier ist eine Schaufel – einfach direkt auf den Kopf“!
Zuerst hatte ich es für einen kleinen Witz gehalten. Doch dann entdeckten wir sie:
Eine Schlangenhaut!
Jimmy meinte, dass sich hier eine „King Brown Snake“ gehäutet hätte. King Brown Snake – sie gehört zur Familie der Giftnattern!
Gut. Von diesem Moment an agierte ich mit höchster Vorsicht, doch glaubt mir eines:
Wäre mir nur eine dieser „King Brown Snakes“ über den Weg gelaufen, dann hätte sie jetzt eine zertrümmerte Schädeldecke – von meiner Schaufel! :)

Dann haben wir mit Jimmy und Caren einen kleinen Ausflug auf einen kleinen Markt in das nächste Örtchen gemacht.
Das Foto: Ja, ich habe einen Vogel!
Dann haben wir eine frisch gepflückte Passionsfrucht gegessen – YUMMI!


Abends haben wir dann ein Lagerfeuer gemacht – mit Gitarre und Liedern haben wir eine entspannte Stimmung geschaffen. Nebenher wurde gegrillt :) So lässt es sich leben! Ja, wir genießen unsere Zeit :)

Und dann konnten wir es kaum glauben: Jimmy meinte, er würde uns für ein paar Tage auf der Farm alleine lassen. Seine Familie und er würden zu ihrem anderen Haus nahe Brisbane gehen und eine knappe Woche später wieder kommen. Er würde uns vertrauen.

Dann zeigte er uns, was wir während seiner Abwesenheit erledigen sollten. Die Arbeitszeiten könnten wir uns selbst einteilen – Ja, wir sollten auf eigene Verantwortung arbeiten!
Dann hat er uns die Schlüssel für die gesamten Häuschen und die Fahrzeuge auf der Farm überlassen.








Das war unglaublich:
Da waren wir nun also: Céline, Alina, ich und eine riesige Farm mit unendlicher Natur :)


Old Mc Schaible had a Farm - i ya i ya yo!

Die Farm war in unserer Hand.
Eine Woche. Abgeschnitten von der Außenwelt.
Unendliche Ruhe - Die WEEK OF SILENCE begann!


Es war schön, dem Trubel zu entkommen. Völlige Entspanntheit, die bereits beim Aufwachen begann: Ja, bereits morgens konnten wir die Vögel zwitschern hören.









Dann haben wir täglich an der frischen Luft gefrühstückt und dann ging es an unsere Farmarbeit. Wir hatten einen Auftrag:
Wir waren als seriöse Kopfgeldjäger unterwegs.




WANTED!


Wir wurden angeheuert als professionelle Unkrautjäger!
Mit unserer Ausrüstung gingen wir auf die Jagd!                          
Das Ziel: Die LANTANA!

Wir suchten die Wiesen auf dem Farmgelände ab:
Sämtliche Lantanas sollten abgetötet werden!

Zunächst ist man geschockt, wenn man eine Lantana zum ersten Mal betrachtet:
Wundervolle Pflanze! Farbig, prächtig, schön! Ja, bereits der Anblick lässt selbst hartgesottene Kopfgeldjäger wie mich fast erweichen!
Doch als professioneller Unkrautjäger kann man darauf keine Rücksicht nehmen!
Gefühle sind in diesem Business fehl am Platze - man muss professionell agieren!
Du fragst dich, warum die Lantana nicht gewollt ist?
Sie bekommt den Kühen nicht gut!
Ja, und so sind sich die Farmer hierzulande einige: Die Lantana ist in Kuhmägen nicht gerne gesehen!
Ja, auch Jimmy hat sie auserkoren: Erzfeind!

Nun kennt ihr sie: Die Lantana. Das Ziel, der Gegner!
Ich habe das Internet zu Rate gezogen, ich wollte möglichst viele Informationen zu unserem Gegner beschaffen! Ich wollt vorbereitet sein im Kampf! Und nun habe ich Infos:
Ihr deutscher Name: „Das Wandelröschen“. Süßer Name. Doch ich persönlich habe ihr einen neuen Spitznamen gegeben. Darf ich vorstellen:

Die „MIESE LANTANA“!



Tagtäglich machte sich dann unser Team um Céline, Alina und mir auf den Weg in die Schlacht mit den Lantanas!
Mit unserem Traktor wurden sämtliche Felder bereist und die Lantanas ausfindig gemacht!
Gelegentlich habe ich unseren Arbeitseinsatz mit Motivationssongs begleitet, um die Stimmung in unserem Team zu pushen! Ich habe getrommelt und lauthals den Songtext verkündet. Und der ging folgendermaßen:
Lantana ist der Gegner, Lantana ist so mies.

Lantana ist der Gegner, Lantana ist FIES.

Ja, recht einprägsam :)


Tag für Tag mussten immer mehr Pflanzen das Zeitliche segnen.
Nach einer erfolgreichen Jagd haben wir dann die natürliche Quelle aufgesucht und ein erfrischendes Bad genommen :)
Den Nachmittag hatten wir frei und genossen die idyllische Landschaft und die Ruhe auf der abgelegenen Farm. Abends wurde dann gegrillt und so ließen wir den Tag ausklingen :) Schön!
Doch im Laufe der Woche hatten wir dann Probleme mit der Solaranlage. Ein neuer Lebensstandard wurde erreicht:
Kein fließendes Wasser UND kein Strom!
Ich persönlich vermute ja, dass die gemeinen Lantanas dahinter steckten :) Die haben sicherlich einen Plan ausgeheckt, als Rache sozusagen!
Doch wir ließen uns davon nicht unterkriegen:
So bereiteten wir das Abendessen eben bei romantischem Kerzenschein und dann gab es jeden Abend ein Candle-Light-Dinner!

Die Tage vergingen und nun ist es vollbracht:
DIE ZUKUNFT DER KÜHE IST GESICHERT!
Ohne Angst und ohne Magenprobleme können sie nun friedlich das saftige Gras der Weiden hier genießen! Die Lantanas sind in die Flucht geschlagen!

Doch Jimmy wartete schon mit dem nächsten Auftrag auf uns: Pflastersteine verlegen!
Ja, wie du siehst haben wir eine große Abwechslung in unserem Job. Neben kleinen Arbeiten im Farmalltag zählt sowohl Rasen mähen, als auch Häuschen streichen, Heu verladen, Unkraut jäten und Steine verlegen zu unserem Aufgabengebiet!

Und alles für den einen Zweck: Das Farmgelände soll auf Vordermann gebracht werden!
Dafür gibt es einen ganz bestimmten Grund. Halte dich fest:
Unser Jimmy ist der Veranstalter eines professionellen Musikfestivals!

Auf der Farm findet das „Rock´n´Blues Festival“ statt. Mit über 70 Bands zählt es zu den großen Festivals. Die Bühne wird in der Nähe unserer kleinen Ferienhäuschen aufgebaut, der komplette
Rest des Geländes wird als riesiger Campingplatz benutzt!

Bei Jimmy laufen die Vorbereitungen für dieses Festival bereits auf Hochtouren – und so konnte er natürlich nicht aufhören davon zu schwärmen!
Doch neben seiner Arbeit hatte er sich eine Belohnung ausgedacht: Als Krönung für unsere harte Arbeit hat er für uns den Gitarristen James und den Drummer Billy eingeladen – beide waren bereits Performer bei dem Festival!
Diese gaben uns dann einen kleinen Vorgeschmack auf das Festival: Privatkonzert neben unseren Ferienhäuschen :)
Und Jimmy? Er wollte uns unbedingt überreden unser Visa zu verlängern! Er würde Céline, Alina und mich so gerne dabeihaben.
Doch wir mussten ihn enttäuschen: Zu Hause warten schließlich unsere Familien, unsere Freunde! Man muss Prioritäten setzten im Leben!


Und dann neigte sich unsere Farmzeit dem Ende zu.
Doch Jimmy zauberte noch einmal ein Ass aus dem Ärmel!

Es handelt sich um dieses Auto – ein Auto mit Stil!
Ein Klassiker, ein Kultauto. Das viel zu erzählen hat:  Jimmy ist mit diesem Gefährt bereits um ganz Australien gereist, sie Gebrauchsspuren sind kaum zu übersehen! Die Motorhaube rostet. Und wahrhaftig: Dieses Auto wurde bereits Opfer von Autodieben! Ja, es wurde auf seinem Trip durch Australien geklaut, doch wie durch ein Wunder hat er es wieder gefunden!
Und nun steht es hier. Sein treuer Begleiter!
Das verwunderliche:
Es funktioniert immer noch!
4-Wheel Drive, das heißt: Allradantrieb!





Es hat noch Power, es hat Kraft! Und dann zeigte er uns die Hügel hinter dem Farmhaus, wir hatten die Ehre: Offroadtrip!
Ein absoluter Adrenalinkick! Mit solch einem Abenteuerauto die Hügel, Unebenheiten, Wiesen und Felder zu erkunden. Dann haben wir auf der Fahrt sogar eine für uns neue Wasserquelle entdeckt, ein kleiner Fluss :)

Es war unglaublich viel Spaß, die steilen Hänge zu erobern! Ja, mit Allradantrieb konnten wir jegliche Hindernisse überwinden!
Mein Fazit:
Ich habe mich ein klein wenig in dieses Auto verliebt…
Das dürft ihr unserem Van Juri natürlich nicht verraten, das ist ein Geheimnis :)



Dann starteten wir den Farmern James und Chrissy einen Besuch ab – wir hatten unglaublich viel Vergnügen mit ihnen und ihren Tieren. Doch wozu einen langen Bericht?
Bilder sagen mehr als Worte!







WILDE VERFOLGUNGSJAGD! Hund „Obi Wan“ zu Fuß – ich mit Motorrad! Der Gewinner? Bleibt geheim :)







Ja, ein richtiges australisches Farmerleben!















Und dann war es an der Zeit:
Reitstunde!


Doch nun ist es an der Zeit: Die Reiselust hat uns wieder gepackt!
Für unsere Verhältnisse war die Zeit auf den Farmen hier ein Langzeitaufenthalt, sage und schreibe 2 Wochen haben wir dort verbracht!

Doch nun haben die alten Landstreicher Céline, Alina und Andreas Lust auf Neues!
Es geht zurück: ON TOUR!

Nicht zu Fuß.

















Auch nicht mit diesem kleinen,
abenteuerlichen Motorrad.



Nein, etwas viel besseres wird uns zu neuen Ufern bringen:
UNSER VAN JURI!


YES, WE´RE ON OUR WAY!



Andreas :)