Das Ulmer Münster. Das Brandenburger Tor. Schloss Neuschwanstein. Der Kölner Dom.
Ein
Gedanken daran und mir wird bewusst: Deutsche Wahrzeichen sind eine Pracht.
Auch
Australien hat Wahrzeichen. Sie sind…nun gut. Sagen wir INTERESSANT.
Da
wären wir nun also: Australische Wahrzeichen. An was denkst du?
Kriegsdenkmäler?
Skulpturen? Statuen? Fehlanzeige.
Ein
kleiner geschichtlicher Ausflug:
Die
australische Geschichte ist extrem jung. Erst im 20. Jahrhundert wurde
Australien unabhängig und bislang war dieses Land nie in einen namhaften Krieg
verwickelt.
Tapfere
Krieger? Fehlanzeige. Idole?
Nicht vorhanden. Helden?
Negativ.
Und
dennoch: Keeeeein Problem! Kurzerhand wurde ein ganz anderes Wahrzeichen aus
dem Boden gestampft. Darf ich vorstellen:
DIE BIG BANANA
Die
BIG BANANA. Was sich dahinter verbirgt? Relativ simpel:
Eine
überdurchschnittlich große Banane mitten im Herzen von Coffs Harbour. Höchst
interessant :)
Die
Meinungen über die „Big Banana“ sind geteilt. Ich zitiere unseren Reiseführer:
"Für
die einen ist die Big Banana ein großes Wahrzeichen, für die anderen ist sie
eine Scheußlichkeit."
Meine
Meinung? GENIAL. Ich bin ein höchst
leidenschaftlicher Genießer und Freund von Bananen und so war ich bei der
Besichtigung begeistert! Ja, wie ein kleiner Junge genoss ich mit großen,
schimmernden Augen den Anblick auf dieses Gebilde.
Und
wie könnte es besser passen: Direkt neben diesem Wahrzeichen steht eine riesige
Bananenplantage! Der Bananenexport ist groß hier in der Region.
Ja,
und so konnten wir in der Umgebung zahlreiche Bananenfarmen entdecken. Schwuppdiwupp
statteten wir den Farmern einen Besuch ab :)
Unsere
Erkenntnis: Inder sind im
Bananen-Business stark vertreten!
Ja,
es war verwunderlich: ALLE Bananenfarmen wurden von Indern betrieben!
Ich
kombinierte sofort: Die indischen Mitbürger mögen Bananen auch so gerne wie
ich!
Ja,
nahe der Farmen bot sich uns ein Ausblick auf die riesigen Plantagen:
Bananenstauden so weit das Auge reicht! :) Traumhaft :)
Und
ein Glück für die Farmer, dass die Bananen gerade nicht reif waren! Warum?
Vor
meinem inneren Auge sah ich mich schon auf einem Liegestuhl. Mitten in der Plantage.
YUM YUM, fruchtig frische Bananen :)
Schluss
mit der Träumerei! Unsere Reise ging weiter! Unser Van Juri transportierte uns
gen Norden!
Dort
kombinierte ich erneut:
Die
Inder müssen wohl schon eine Menge Bananen verkauft haben!
Denn:
Ein mächtiger indischer Tempel stand da am Straßenrand! Kurzerhand machten wir
einen kulturellen Ausflug in den so genannten „Sikh-Tempel“ der indischen
Gemeinde hier.
Indische
Kultur hin oder her, wir ließen uns nicht aufhalten. Wir reisten weiter:
Die
Stadt mit dem vermutlich bekanntesten Leuchtturm des gesamten Landes. Warum? Er
steht am östlichsten Punkt des australischen Festlandes.
Und
wer erinnert sich? Der gute alte Spruch aus früheren Schulzeiten: „Im Osten
geht die Sonne auf, im Süden nimmt sie ihren Lauf…“
Ihr
wisst schon :) Man füge nun diese beiden
Informationen zusammen und voilà:
Man
erhält den frühesten Sonnenaufgang des gesamten australischen Landes :)
Wenn
man dabei bedenkt, dass hier in Australien die Sonne sage und schreibe 10
Stunden früher aufgeht als bei dir in Deutschland, dann ist das eindrucksvoll.
Und
nun: ERTAPPT – ja, lass mich raten: DU bist du gerade am Rechnen! „Mhhh,
wie viel Uhr hat wohl der Andreas gerade?“
Ich
will dich ja nicht stören, aber: SCHLUSS jetzt mit der Rechnerei!
Nun
geht’s nämlich weiter: Céline, Alina und ich machten uns auf den Weg die Spitze
des Leuchtturmes zu erklimmen!
Zunächst
wollten wir Juri mitnehmen, er zählt ja schließlich auch zu unserer kleinen
Reisefamilie, aber die steilen Stufen innerhalb des Leuchtturms waren etwas zu
schmal für unseren Van :)
Die
Aussicht war wunderbar :) Und in bestimmten Monaten im Jahr kann
man von der oberen Plattform die Wale im Meer optimal beobachten :)
Und
dann ließen wir den Leuchtturm hinter uns.
Es
handelt sich hierbei um ein Hostel.
Ein
Hostel, das in vielerlei Hinsicht absolut einzigartig ist!
Das
beginnt schon bei den Schlafmöglichkeiten: Neben „gewöhnlichen Räumen“ kann man
die Nacht hier auch in Indianertipis verbringen!
Außergewöhnlich.
Besonders wenn man bedenkt dass sich das Hostel nahezu mitten im Dschungel
befindet: Der See auf dem Gelände ist komplett von Busch umgeben und es tummelt
sich so manches Getier dort:
Den
Lizzard links konnte man streicheln – SCARY.
Rechts
siehst du den exotischen Vogel
Kookaburra!
Ja,
neben dem See und diesen Exoten ist auch sonst eine Menge geboten in diesem
Hostel: Es gibt einen Pool unter freiem Himmel und direkt daneben ein Beachvolleyballfeld
für sportliche Aktivitäten.
Doch
damit nicht genug: Kommen wir zurück zum Namen: ARTS FACTORY!
Wörtlich
übersetzt ist es somit die „Kunstfabrik“.
Und
man muss sagen: Das Hostel macht seinem Namen alle Ehre: Es wird viel Wert auf
Kreativität, Musik und Kunst gelegt! :) Neben
Live-Konzerten konnten wir einen Talentwettbewerb erleben. Aber das vermutlich
Beste: Die Ur-australischen Workshops!
Man
wird nahezu zu einem Aboriginie ausgebildet:
„Wie
baue ich ein Didgeridoo?“ – „Wie werfe ich einen Speer?“
Das
als kleiner Einblick in die „Lehrgänge“ hier – absolut klasse :)
Wir
starteten einen Ausflug: NIMBIN!
Eigentlich
ist es nur ein kleines Dorf und dennoch absolut berühmt berüchtigt!
Warum?
Es ist DIE Hippiestadt in
Australien!
Ehrlich.
So etwas hatte ich noch nie in meinem Leben gesehen! Unvorstellbar.
Direkt
bei der Ankunft wurde uns klar, dass uns hier etwas
Einzigartiges geboten ist:
Ein Ort voller Hippies, Straßenkunst, lässiger Kleidung, Rastas und Dreadlocks.
Zusammen ergibt das: Eine absolut lockere Stimmung. Soweit unser erster
Eindruck.
Dann
starteten wir eine Erkundungstour. Und wie wir herausfinden konnten gibt es etwas,
das diese Stadt absolut auszeichnet. Und von sämtlichen anderen Städten
unterscheidet.
Die Shops der Stadt haben
keine geregelten Öffnungszeiten!
Sie
öffnen und schließen einfach nach Lust und Laune! Unglaublich, wo gibt es denn so etwas?
Und
wie ihr seht: Die entspannte Stimmung ist nicht nur eine Momentaufnahme. Nein.
Es
ist die LEBENSEINSTELLUNG in dieser Stadt!
Und
die Einkaufsstraße?
Absolute
Hippie-Shops – ÜBERALL!
Die
Verkaufsartikel? Wasserpfeifen, Tabak in allen Geschmacksrichtungen, Zigaretten,
Filter, Papers, Grinder, Räucherstäbchen, etc etc.
Ihr
wisst schon :)
Das
ist noch nicht alles: Es gibt noch etwas, das Nimbin absolut einzigartig macht:
Die Freundlichkeit und Offenheit der Menschen ist bemerkenswert!
Sagte
ich gerade Offenheit?
Oh
ja, diese erwähnte „Offenheit“ reicht sogar so weit, dass dich Dealer auf
offener Straße ohne zu zögern ansprechen: „Weed? Cookies? Mushrooms?“
Ich
kann berichten: Bei einem Marsch von 100 Metern über diese Einkaufsstraße
wurden uns sage und schreibe DREI Mal Drogen angeboten! Bemerkenswert!
Kannst
du dir das vorstellen?
Vermutlich
nicht. Vor allem wenn man bedenkt: Drogen sind ILLEGAL in Australien!
Aber
Nimbin macht wohl ein Stück weit seine eigenen Gesetze! :)
Nun
gut. Es gibt vermutlich einige, die nach einem Besuch dieser sagenumwobenen
Stadt Nimbin in luftigen Höhen schweben – Sie sind „HIGH“!
Auch
ich war am Tag darauf absolut HIGH! Allerdings aus einem anderen Grund:
PARAGLIDING
Ich
wollte es wagen! So lange habe ich davon geträumt: „EINES TAGES WERDE ICH
FLIEGEN!“
Doch
wie oft verschiebt man seine Träume? Aus Tagen werden Wochen, aus Wochen werden
Jahre. Doch wozu? Wozu warten?
Ich
ergriff die Initiative! Der Traum sollte wahr werden!
Voller
Vorfreude startete ich in den Tag. Warum? Ich hatte ein Telefonat mit dem Paragliding-Experten
Bryan: „Der Wind steht optimal“!
Es sollte soweit
sein! Ich werde Fliegen!
Ohne Motor - Völlig
Lautlos - nur mit der Kraft der Thermik!
Es
war windig. Ich war nervös, flattern im Bauch.
Dennoch
schnappte ich mir den Helm, schnallte ihn fest und machte ich mich bereit zum
Start – auf einem Hügel. Tandemflug: Bryan und ich.
Wir
rannten los! GERANNT, und plötzlich verlor ich den Boden unter den Füßen! Ein
Windstoß erfasste uns und wir wurden in die Lüfte getragen!
Ich fühlte es.
Das Gefühl,
unendlich frei und leicht zu sein!
Ich
war barfuss um den maximalen Kick zu bekommen, um den Windzug am ganzen Körper
zu spüren! Ich streckte meine Beine in die Luft, ohne Boden unter den Füßen spürte
ich eine Briese vorbeiziehen. Wir stiegen weiter: 150 Meter Höhe!
Die
Welt lag uns zu Füßen :)
Ich
blickte umher: Unter mir das Meer, der Strand. Es bot sich eine großartige
Sicht in alle Richtungen: Die Häuser der Stadt Lennox Head auf der einen Seite,
steile Klippen ins Meer auf der anderen Seite und am Horizont der Leuchtturm
von Byron Bay! Traumhaft.
Wir
starteten einen Rundflug: Zunächst am Strand entlang und dann waren die Klippen
unser Ziel: Aus nächster Nähe sahen wir den steilen Abgang ins Meer und wir beobachteten,
wie die Wellen an den Klippen zerschellten.
Wir
machten eine 360° Wendung, der Wind pfiff mir um die Ohren.
Dann
blickten wir in die unendliche Weite des Meeres. Und dann war da der absolute
Höhepunkt:
ICH SAH IHN!
Einen
Delfin! Direkt unter uns drehte er seine Runden im Wasser!
Mit
einem Sprung verabschiedete er sich, ehe er wieder in den Tiefen des Meeres
verschwand!
Und
dann machten wir uns zur Landung bereit:
Zunächst
verloren wir an Höhe, der Erdboden kam uns immer näher! Seltsames Gefühl – dann
berührten unsere Füße das Gras, zunächst waren wir im Spurt, dann konnten wir
die Geschwindigkeit verlangsamen.
Ich
war zurück. Ich hatte es geschafft. Ich hatte das Gefühl zu gleiten und zu
schweben - frei wie ein Vogel! Diese Momente in der Luft werden mich wohl nicht
so schnell wieder loslassen.
So.
Es ist kein Geheimnis. Ihr wisst natürlich: Alles hat ein Ende nur die Wurst hat zwei!
Und
leider muss ich zugeben: Dieser Bericht ist keine Wurst.
Voller
Schreck muss ich nun also die Hiobsbotschaft verkünden:
DAS ENDE IST NAHE!
Nur
noch eines: Ein Foto.
Ein
Foto zweier Kästen!
PS:
Bei Einem handelt es sich um einen Stromkasten!