Da
waren wir nun also. Wir hatten einen neuen Arbeitgeber:
Wir
waren gespannt. Was sollte uns erwarten? In was für ein Abenteuer werden wir
uns dieses Mal stürzen?
Bereits
im Vorraus wussten wir: Es ist eine einsame Farm auf dem australischen Lande :)
Und
ja, die Fahrt zu unserem neuen Arbeitsplatz war lange. Wir fuhren weg von der
Zivilisation. Die Farm war in the middle of nowhere.
Mitten im Nirgendwo.
Unübertrieben,
denn: Die Farm hat keine Postadresse!
Die
Spannung stieg. Und wie wir so auf dem Weg zur Farm waren, wurde der
Handyempfang immer weniger – dann Funkstille. Jimmy bestätigte uns: Kein
Internet, kein Handyempfang.
Es
gibt in der Einsamkeit auch keine Stromleitungen – auf der Farm wird
ausschließlich Solarstrom verwendet :) Vorbildlich!
Dann, als wir uns auf dem Farmgelände umsahen,
stieg unsere Stimmung ins Unermessliche:
Das Farmhaus war von weiten großzügigen Wiesen
umgeben – saftig! Neben dem Haus grasten genüsslich die Kühe. Ein grüner
Hügel
hinter dem Farmhaus führte in einen Wald - einen unberührten Wald – den
Kängurus, Wallabys und die Wildhunde Dingos ihre Heimat nennen. Abenteuerliches
Stück Land auf dem wir uns da befanden!
Dann berichtete uns Jimmy, dass das Gelände
hier mit natürlichen Quellen gespickt sei.
Das Wasser in diesen sogenannten Creeks kommt
direkt aus den Bergen, es sei glasklar und wunderbar als Trinkwasser geeignet :) Traumhaft.
Die Ehefrau unseres Farmers, Caren, hat uns
dann von ihrem Garten erzählt :) Die Hobbygärtner
unter euch sollten den folgenden Abschnitt besser überlesen, da sie vermutlich
sonst vor Neid erblassen :) Halte dich fest:
In ihrem Garten hat sie ungefähr ALLES was das
Herz begehrt. Sie berichtete von Mangos, Mandarinen, Limonen, Pfirsichen,
Wildkirschen, Avocados, Orangen, Zitronen und Oliven.
Ja, als sie uns beiläufig von diesem
Repertoire erzählte, blieb mir der Mund fast offen, ich war sozusagen „BAFF“ :) Als ich mich dann
wieder ein wenig gesammelt hatte, erzählte ich, dass wir zu Hause auch Obst
hätten: Äpfel. Doch das hat sie aus unerklärlichen Gründen nicht so sehr
beeindruckt. Nun gut.
Ja, du hast richtig
gehört! Das Linke auf dem Foto gehörte uns!
Wahrhaftig wurden diese kleinen Häuschen immer an Urlauber vermietet. Menschen verbrachten hier ihre Ferien, um die Idylle und Ruhe dieses
Örtchens zu genießen. Ein Ferienhaus.
Und das nur für uns. Wie viel Glück muss man
haben?
Dann machte ich mich direkt auf den Weg, um die
natürlichen Quellen zu entdecken.
Wie ich so über die Wiese spazierte, entdeckte
ich noch einen kleinen Wasserfall :)
Dann habe ich direkt ein Bad in diesem Creek
genommen. Und Jimmy hatte nicht übertrieben: Das Wasser war glasklar! Und es
schmeckte wunderbar :) Frisches Bergwasser! Und wie sich herausstellte, sollte diese
Quelle für unsere Zeit auf der Farm eine enorm wichtige Bedeutung einnehmen,
denn:
Die natürliche Quelle dort sollten für uns auf
der Farm die einzige Möglichkeit sein, das Lebenselixier zu beschaffen!
Ja, jegliches Wasser sollte aus ihnen bezogen
werden:
Tagtäglich haben wir unsere Kanister mit
Trinkwasser dort aufgefüllt – Mjam, mjam!
Ebenso war es unsere „Dusche“. Tagtäglich
nahmen wir ein Bad in der Quelle mitten in der freien Natur :) Und ich? Habe mich
dort natürlich auch Rasiert – der Bart muss ab!
Und nach unseren Mahlzeiten haben wir täglich unser
sämtliches Geschirr in der Quelle gespült und nun die Krönung:
Selbst unsere Klamotten haben wir in diesem
Fluss gewaschen :) BACK TO THE ROOTS!
Wie in den guten, alten Zeiten, in denen wir
noch nicht auf der Welt waren!
Doch Céline, Alina und ich genossen dieses
Abenteuer in vollen Zügen – wie oft hat man denn die Möglichkeit in einen
solchen Lebensstandard zu schnuppern?
Doch nun zurück zu unserem ersten Abend auf der
Farm! Wir haben zusammen auf der Terasse gegessen: Céline, Alina und ich sowie
die Familie Budgen mit unserem großzügigen Boss Jimmy, seiner Frau Caren, dem
17-jährigen Jacob und dem 14-Jährigen Ben.
Sie waren unglaublich nett: Karen hat Abendessen
gekocht! Für uns alle!
Und es sollte nur der Anfang sein: Jeden Tag
wurden wir verwöhnt!
Und das fing bereits morgens an:
Jimmy weckte uns mit einem Klopfen an der Türe
und dann hat er uns nach dem Aufstehen direkt einen Kaffee serviert - in der
freien Natur :)
Beim Frühstück stand dann „Bacon and eggs“ auf
dem Speiseplan – deftig! :)
Gestärkt gingen wir dann unserer Arbeit auf der
Farm nach, ehe die nächste Mahlzeit bereit war – und so ging das tagtäglich!
Und das Beste: Jimmy war Imker! Und so konnten
wir den Honig von seinen Bienen essen, da war ich natürlich begeistert, als
alter Imkersohn! :)
Doch ich muss ehrlich zugeben:
Dad, dein Honig ist unerreicht!
Ja, so fing er also an, unser neuer Job: Neben
unserer Bezahlung haben wir in einem Ferienhaus
gewohnt und hatten sämtliche Verpflegung inklusive.
„Job“ – nun gut, es war fast wie
- Spezialpaket: all inclusive“
Aber nur FAST! Denn wir haben natürlich auch
gearbeitet:
Täglich verbrachten wir knappe 4 Stunden damit
die Farm auf Vordermann zu bringen! Bereits direkt nach der Ankunft wurde der Rasen
gemäht!
Den Tag darauf wurden die Ferienhäuschen neu
gestrichen, das Holz erhielt einen rotbraunen Anstrich! :) Höchste Motivation
nach dem Motto:
„Werde Eins mit deinem Projekt“ – das nahmen
wir wortwörtlich und so hatten auch WIR danach einen rotbraunen Anstrich! So
läuft das nun mal als Maler!
Aber kein Problem: Wir haben uns in den Quellen
gebadet und gesäubert :)
Den Tag darauf haben wir Heu verladen, doch
Jimmy warnte uns: ACHTUNG, SCHLANGEN!
Die Heuballen würden optimale Lebensbedingungen
für sie schaffen, doch Jimmy hatte etwas vorbereitet: „Hier ist eine Schaufel – einfach direkt auf den Kopf“!
Zuerst hatte ich es für einen kleinen Witz
gehalten. Doch dann entdeckten wir sie:
Eine Schlangenhaut!
Jimmy meinte, dass sich hier eine „King Brown
Snake“ gehäutet hätte. King Brown Snake – sie gehört zur Familie der
Giftnattern!
Gut. Von diesem Moment an agierte ich mit
höchster Vorsicht, doch glaubt mir eines:
Wäre mir nur eine dieser „King Brown Snakes“
über den Weg gelaufen, dann hätte sie jetzt eine zertrümmerte Schädeldecke –
von meiner Schaufel! :)
Dann haben wir mit Jimmy und Caren einen
kleinen Ausflug auf einen kleinen Markt in das nächste Örtchen gemacht.
Das Foto: Ja, ich habe einen Vogel!
Dann haben wir eine frisch gepflückte
Passionsfrucht gegessen – YUMMI!
Abends haben wir dann ein Lagerfeuer gemacht –
mit Gitarre und Liedern haben wir eine entspannte Stimmung geschaffen. Nebenher
wurde gegrillt :) So lässt es sich leben! Ja, wir
genießen unsere Zeit :)
Und dann konnten wir es kaum glauben: Jimmy
meinte, er würde uns für ein paar Tage auf der Farm alleine lassen. Seine
Familie und er würden zu ihrem anderen Haus nahe Brisbane gehen und eine knappe
Woche später wieder kommen. Er würde uns vertrauen.
Dann zeigte er uns, was wir während seiner
Abwesenheit erledigen sollten. Die Arbeitszeiten könnten wir uns selbst
einteilen – Ja, wir sollten auf eigene Verantwortung arbeiten!
Da waren wir nun also: Céline, Alina, ich und
eine riesige Farm mit unendlicher Natur :)
Old
Mc Schaible had a Farm - i ya i ya yo!
Die Farm war in unserer Hand.
Eine Woche. Abgeschnitten von der Außenwelt.
Unendliche Ruhe - Die WEEK OF SILENCE begann!
Es war schön, dem Trubel zu entkommen. Völlige
Entspanntheit, die bereits beim Aufwachen begann: Ja, bereits morgens konnten
wir die Vögel zwitschern hören.
Dann haben wir täglich an der frischen Luft
gefrühstückt und dann ging es an unsere Farmarbeit. Wir hatten einen Auftrag:
Wir waren als seriöse Kopfgeldjäger unterwegs.
WANTED!
Wir wurden
angeheuert als professionelle Unkrautjäger!
Mit unserer
Ausrüstung gingen wir auf die Jagd!
Wir suchten die
Wiesen auf dem Farmgelände ab:
Sämtliche Lantanas
sollten abgetötet werden!
Zunächst ist man
geschockt, wenn man eine Lantana zum ersten Mal betrachtet:
Wundervolle Pflanze! Farbig, prächtig,
schön! Ja, bereits der Anblick lässt selbst hartgesottene Kopfgeldjäger wie
mich fast erweichen!
Doch als
professioneller Unkrautjäger kann man darauf keine Rücksicht nehmen!
Gefühle sind in
diesem Business fehl am Platze - man muss professionell agieren!
Du fragst dich,
warum die Lantana nicht gewollt ist?
Sie bekommt den
Kühen nicht gut!
Ja, und so sind sich
die Farmer hierzulande einige: Die Lantana ist in Kuhmägen nicht gerne gesehen!
Ja, auch Jimmy hat
sie auserkoren: Erzfeind!
Nun kennt ihr sie: Die Lantana. Das Ziel, der Gegner!
Ich habe das
Internet zu Rate gezogen, ich wollte möglichst viele Informationen zu unserem
Gegner beschaffen! Ich wollt vorbereitet sein im Kampf! Und nun habe ich Infos:
Ihr deutscher Name:
„Das Wandelröschen“. Süßer Name. Doch ich persönlich habe ihr einen neuen Spitznamen
gegeben. Darf ich vorstellen:
Die
„MIESE LANTANA“!
Tagtäglich machte
sich dann unser Team um Céline, Alina und mir auf den Weg in die Schlacht mit
den Lantanas!
Mit unserem Traktor
wurden sämtliche Felder bereist und die Lantanas ausfindig gemacht!
Gelegentlich habe
ich unseren Arbeitseinsatz mit Motivationssongs begleitet, um die Stimmung in
unserem Team zu pushen! Ich habe getrommelt und lauthals den Songtext
verkündet. Und der ging folgendermaßen:
Lantana ist der Gegner, Lantana ist so mies.
Lantana ist der Gegner, Lantana ist
FIES.
Ja, recht einprägsam :)
Tag für Tag mussten
immer mehr Pflanzen das Zeitliche segnen.
Nach einer
erfolgreichen Jagd haben wir dann die natürliche Quelle aufgesucht und ein
erfrischendes Bad genommen :)
Den Nachmittag
hatten wir frei und genossen die idyllische Landschaft und die Ruhe auf der
abgelegenen Farm. Abends wurde dann gegrillt und so ließen wir den Tag
ausklingen :) Schön!
Doch im Laufe der
Woche hatten wir dann Probleme mit der Solaranlage. Ein neuer Lebensstandard
wurde erreicht:
Kein fließendes Wasser UND kein Strom!
Ich
persönlich vermute ja, dass die gemeinen Lantanas dahinter steckten :) Die haben
sicherlich einen Plan ausgeheckt, als Rache sozusagen!
Doch wir ließen uns
davon nicht unterkriegen:
So bereiteten wir
das Abendessen eben bei romantischem Kerzenschein und dann gab es jeden Abend
ein Candle-Light-Dinner!
DIE
ZUKUNFT DER KÜHE IST GESICHERT!
Ohne Angst und ohne
Magenprobleme können sie nun friedlich das saftige Gras der Weiden hier
genießen! Die Lantanas sind in die Flucht geschlagen!
Ja, wie du siehst
haben wir eine große Abwechslung in unserem Job. Neben kleinen Arbeiten im
Farmalltag zählt sowohl Rasen mähen, als auch Häuschen streichen, Heu verladen,
Unkraut jäten und Steine verlegen zu unserem Aufgabengebiet!
Und alles für den
einen Zweck: Das Farmgelände soll auf Vordermann gebracht werden!
Dafür gibt es einen
ganz bestimmten Grund. Halte dich fest:
Unser Jimmy ist der
Veranstalter eines professionellen Musikfestivals!
Auf der Farm findet
das „Rock´n´Blues Festival“ statt. Mit über 70 Bands zählt es zu den großen
Festivals. Die Bühne wird in der Nähe unserer kleinen Ferienhäuschen aufgebaut,
der komplette
Rest des Geländes
wird als riesiger Campingplatz benutzt!
Bei Jimmy laufen die
Vorbereitungen für dieses Festival bereits auf Hochtouren – und so konnte er
natürlich nicht aufhören davon zu schwärmen!
Doch neben seiner
Arbeit hatte er sich eine Belohnung ausgedacht: Als Krönung für unsere harte
Arbeit hat er für uns den Gitarristen James und den Drummer Billy eingeladen –
beide waren bereits Performer bei dem Festival!
Diese gaben uns dann
einen kleinen Vorgeschmack auf das Festival: Privatkonzert neben unseren
Ferienhäuschen :)
Und Jimmy? Er wollte
uns unbedingt überreden unser Visa zu verlängern! Er würde Céline, Alina und
mich so gerne dabeihaben.
Doch wir mussten ihn
enttäuschen: Zu Hause warten schließlich unsere Familien, unsere Freunde! Man
muss Prioritäten setzten im Leben!
Und dann neigte sich
unsere Farmzeit dem Ende zu.
Doch
Jimmy zauberte noch einmal ein Ass aus dem Ärmel!
Es handelt sich um
dieses Auto – ein Auto mit Stil!
Ein Klassiker, ein
Kultauto. Das viel zu erzählen hat:
Jimmy ist mit diesem Gefährt bereits um ganz Australien gereist, sie
Gebrauchsspuren sind kaum zu übersehen! Die Motorhaube rostet. Und wahrhaftig:
Dieses Auto wurde bereits Opfer von Autodieben! Ja, es wurde auf seinem Trip
durch Australien geklaut, doch wie durch ein Wunder hat er es wieder gefunden!
Und nun steht es
hier. Sein treuer Begleiter!
Das verwunderliche:
Es funktioniert
immer noch!
4-Wheel Drive, das
heißt: Allradantrieb!
Es hat noch Power,
es hat Kraft! Und dann zeigte er uns die Hügel hinter dem Farmhaus, wir hatten
die Ehre: Offroadtrip!
Ein absoluter
Adrenalinkick! Mit solch einem Abenteuerauto die Hügel, Unebenheiten, Wiesen
und Felder zu erkunden. Dann haben wir auf der Fahrt sogar eine für uns neue
Wasserquelle entdeckt, ein kleiner Fluss :)
Es war unglaublich
viel Spaß, die steilen Hänge zu erobern! Ja, mit Allradantrieb konnten wir
jegliche Hindernisse überwinden!
Mein Fazit:
Ich habe mich ein
klein wenig in dieses Auto verliebt…
Das dürft ihr
unserem Van Juri natürlich nicht verraten, das ist ein Geheimnis :)
Dann starteten wir
den Farmern James und Chrissy einen Besuch ab – wir hatten unglaublich viel
Vergnügen mit ihnen und ihren Tieren. Doch wozu einen langen Bericht?
Bilder
sagen mehr als Worte!
WILDE VERFOLGUNGSJAGD! Hund „Obi Wan“ zu
Fuß – ich mit Motorrad! Der Gewinner? Bleibt geheim :)
Ja, ein richtiges australisches
Farmerleben!
Und dann war es an
der Zeit:
Reitstunde!
Doch nun ist es an der Zeit: Die Reiselust hat
uns wieder gepackt!
Für unsere Verhältnisse war die Zeit auf den Farmen
hier ein Langzeitaufenthalt, sage und schreibe 2 Wochen haben wir dort
verbracht!
Doch nun haben die alten Landstreicher Céline,
Alina und Andreas Lust auf Neues!
Es geht zurück: ON TOUR!
Nicht zu Fuß.
Auch nicht mit diesem kleinen,
abenteuerlichen Motorrad.
Nein, etwas viel besseres wird uns zu neuen
Ufern bringen:
UNSER VAN JURI!
YES,
WE´RE ON OUR WAY!
Andreas :)