Wie
bereits im letzten Bericht erwähnt: Wir haben uns in Melbourne ein Auto
gemietet und haben uns so auf den Weg gemacht, die Great Ocean Road zu
bestreiten.
Dies
ist eine Straße, die direkt an der Küste verläuft, hier rot eingezeichnet. Auf
Straßenschildern ist sie als B100 ausgewiesen. Beachtlich ist: Was hier wie
eine kleine Tour aussieht, war gigantisch lang. Wir haben ca. 1200km hingelegt!
Auf
dieser B100 sind steile Klippen, Strände, Wellen und die große Weite des Meeres
vereint. Dabei durchläuft die Straße mehrere Orte und zarte Dörfchen.
Da
wir mit unserem Auto komplett unabhängig von öffentlichen Verkehrsmitteln
waren, konnten wir so die größtmögliche Freiheit genießen!
Bemerkenswert
ist, dass auf australischen Straßen Linksverkehr herrscht – auch am
Kreisverkehr wird somit „links gedreht“. Klingt komisch, ist aber so :)
Zurück
zum Thema: Michi und ich machten uns also auf den Weg auf diese sagenumwobene
und in jedem Reiseführer erwähnte GREAT OCEAN ROAD und ließen uns überraschen,
was sich hinter diesem Begriff verbirgt.
Die
erste Stadt die sich auf unserer Strecke befand, nannte sich „Torquay“. Diese
Stadt ist die absolute Surfermetropole des Landes, es bieten sich größte Wellen
und so sind ungefähr IMMER Surfer unterwegs. Da „Quiksilver“ hier gegründet
starteten wir dem Outletshop einen kurzen Besuch ab :) Auch andere
Sufermarken wie „Billabong“ und „Ripcurl“ sind hier zuhause, aber das nur am
Rande.
Nach
dem kurzen Zwischenstopp waren wir innerhalb kürzester Zeit am berühmt
berüchtigten „Bells Beach“. An diesem Strand werden des öfteren Filme gedreht
und auch wir ließen uns deshalb die Kulisse nicht entgehen und starteten kurzerhand
spontan ein Fotoshooting am Strand. Könnt ihr an Heidi Klum weitergeben, dass
sich hier gute Bilder machen lassen :)
Dann
fuhren wir weiter dem Laufe der B100 entlang, und wenn uns ein Ort gefallen
hat, haben wir angehalten und kurz die Gegend erkundet. Dann suchten wir uns
entweder ein Quartier für die Nacht, liefen am Strand entlang, tranken nur einen
Kaffee oder zogen doch noch eine Station weiter. Je nach Lust und Laune.
So
nahm die Zeit ihren Lauf und die nächsten Tage machten wir ein Frühstück direkt
am Strand, oder bestiegen den Leuchtturm im südlichsten Eck dieser Küste.
Über
Treppen gelangten wir bis ganz nach oben und hatten so eine Aussicht auf das
komplette Meer und die angrenzenden Klippen – amazing.
So
ging die Reise weiter und wir sahen das meistfotografierteste Objekt
Australiens, also DIE Sehenswürdigkeit des Landes: Die "12 Apostel"!
Es
ist eine Felsformation mitten im Meer und ist auf sämtlichen Broschüren und
Flyern zu sehen. Und wir konnten sie ihn Augenschein nehmen, was wir auch
ausgiebig gemacht haben :) Ich denke wir haben den Vorsprung der
„12 Apostel“ als meistfotografiertes Objekt noch um einiges ausgebaut.
Zurückblickend
auf die gesamte Great Ocean Road muss man sagen: Das Bemerkenswerte war, wie
vielfältig die Szenerie auf dieser Strecke ist und sich dabei innerhalb von
kürzester Zeit die komplette Landschaft ändert.
Zum
Start hatten wir zunächst die Straße direkt am Meer und steile Klippen.
Als wir dann die Great Ocean Road für einen kurzen Trip Richtung Süden und zum
Leuchtturm verließen, bot sich uns allerdings wieder ein komplett anderes Bild:
Wir waren nun angekommen im australischen Busch und links und rechts der Straße
waren nur Eukalyptusbäume und sonstige Sträucher zu sehen. Natürlich nicht zu
vergessen: Straßenschilder, die vor Kängurus und Koalas warnten.
Michi
und ich schlossen eine Wette ab und so suchte mein wachsames Auge fleißig nach
Koalas am Wegrand. Wer den ersten sieht, gewinnt die Wette.
Wer
gewonnen hat möchte ich unerwähnt lassen, aber es sei gesagt: Es hat jemand
gewonnen. Sprich: Koalas bekamen wir in freier Wildbahn zu sehen. Und nachdem
man einen Blick für sie entwickelt hat sieht man sie in großer Zahl wie
Teddybären auf Bäumen sitzen. Da stiegen wir aus und sahen sie uns aus der Nähe
an!
Auch
Kängurus blieben uns nicht verborgen, aber da wir nicht die Gebrüder Klitschko
sind und uns keinen heißen Boxkampf liefern wollten blieben wir lieber im Auto :)
Zurück
auf der Great Ocean Road bot sich bereits die nächste Szenerie: Michi und ich durchquerten
eine ländliche Gegend, die du dir folgendermaßen vorstellen kannst: Einsame
Landstraße. Hin und wieder ein Jeep auf der anderen Straßenseite, sonst kaum Verkehr.
Viele Farmen und ab und an sieht man eine australische Flagge im Wind wehen,
die eine Hauseinfahrt kennzeichnet. Das restliche Umfeld zeichnet sich durch große
Weideflächen aus, auf denen Kühe und Schafe vereinzelt ihre Zeit vertreiben.
So
stellt man sich Australien vor!
Mit
Sonnenbrille und lässiger Musik aus meinem Ipod genossen wir so die
Sonnenstrahlen, die während der Fahrt ins Auto fielen, und die gesamte
Situation: Freiheit.
Dieses
Gefühl ist nicht in wenigen Worten zu beschreiben, aber um dich ein wenig
teilhaben zu lassen, habe ich mir etwas überlegt:
Anleitung:
Lehn dich in deinem Stuhl zurück, setz deine Sonnenbrille auf, entspann dich
und stell dir vor du sitzt in unserem Auto. Und nun der wichtigste Teil:
Genieße das Lied der Band „Radical Face“ bei mäßiger Lautstärke.
Der Song „Welcome
home“ begrüßte mich in meinem neuen, vorübergehenden Zuhause: Australien!
Ach,
und bevor ich es vergessen: Zurückblickend auf diesen 3-Tages-Trip kann ich
euch berichten: Diese Straße hat sich den Namen „GREAT“ redlich verdient.
Je
weiter wir fuhren, desto mehr ging die Szenerie in ländliche Gegend über. Das
Meer war nicht mehr zu sehen, aber auch kaum Bäume, Berge oder Städte.
Sondern
große, unendliche Weite. So weit das Auge reicht.
Und
eine Menge makelloser, kleiner Hügel. Zart und von Gras bedeckt.
Ich
muss sagen: Wenn mich aus der Sonne noch ein winziges Babygesicht angestrahlt
hätte, dann wären wir endgültig im Land der Teletubbies angekommen.
Und
ja, du hast richtig gehört. Ich meine wirklich die Kinderserie aus dem
Fernsehen!
Während
unserer Fahrt Richtung Adelaide durchquerten wir eine halbe Zeitzone. So etwas
gibt es und so stellten wir unsere Uhr eine halbe Stunde zurück. Also zeitlich
näher an der Heimat – nur noch 7 Stunden und 30 Minuten Zeitunterschied zu
Baustetten.
Kurz
vor unserer Ankunft in Adelaide bekamen wir noch einen wunderschönen
Sonnenuntergang direkt aus dem Auto aus zu sehen. Wir fuhren sozusagen der
Sonne entgegen :)
Michi
hat Verwandte in Adelaide. Allerdings sind sie und er sich noch nie begegnet,
er hatte nur einen Zettel mit der Adresse – und die netten Verwandten wussten
nichts von unserem Besuch.
So
machten wir uns auf den Weg: Michi am Steuer und neben sich ein zuverlässiges
Navigationsgerät (Diesen Job übernahm ich mit einer Straßenkarte von Adelaide :) )
Straße
um Straße, Kreuzung um Kreuzung, dann war die Haustüre in Sicht.
Klingel
gedrückt. Kurz gewartet. Dann die große Begrüßung und ich hatte die Ehre mit
dabei zu sein – war schon ein bewegender Moment bei so einer Begegnung
teilhaben zu dürfen.
Dann
haben wir uns die Innenstadt angesehen und die Sonne am Strand in vollen Zügen
genossen!
Ich
muss sagen: Hier in der Adelaider Innenstadt fühlt sich selbst ein alter
„Saustetter“ sauwohl (Für Nichtbaustetter: Es gibt mehr Schweine als Einwohner,
Anm. d. Red.) :)
Aber
ich werde hier keine Schweinefarm eröffnen, denn heute geht bereits unser
Flieger Richtung Sydney – unserer nächste Station!
Auf
der Karte vom Beginn ist diese Reise bereits als blauer Pfeil eingezeichnet!
Von
dort aus wird es dann wieder nach Melbourne gehen, aber das ist noch lang hin –
trotzdem bereits markiert! :)
Ich
werde euch auf dem Laufenden halten!
Sonnige Grüße!
Andy