Wie
schon so oft hatten wir unser Nachtlager am Strand aufgeschlagen! Unter Palmen
und mit einer sanften Meeresbrise in der Nase schläft man einfach unübertroffen
gut.
Kaum
ging die Sonne auf, wurden wir von angenehmer Wärme in unserem Van geweckt! Ein
kurzes Recken, ein kurzes Strecken und dann suchten wir unseren Weg an die
frische Luft, und plötzlich:
WOW!
Was
für eine Entdeckung! Sofort war ich Feuer und Flamme, Euphorie machte sich in mir
breit und mit einem kleinen Lächeln im Gesicht machte ich mich auf den Weg die
Sachlage genauer unter die Lupe zu nehmen :)
VERRÜCKT!
Delfine, Schildkröten, Schiffswracks und Haie hatte ich im Meer bereits
entdeckt, doch die Ebbe an diesem Strand gab wohl die absolute Krönung preis!
Was
es ist?
Ein
Motorrad!
Mitten
im Meer!
Doch
nicht nur das, nein! Es war nicht irgendein Motorrad, es war eine HARLEY DAVIDSON!
Die
Motorradkenner unter euch werden nun vermutlich mit leuchtenden Augen diesen
Fund begutachten :)
Ja,
auch ich war sofort euphorisch und ergriff die Initiative! Ich startete eine
Rettungsaktion, doch der Motor des Zweirades streikte aus mir unerklärlichen
Gründen!
Und
plötzlich kam es mir vor wie eine Filmszene:
Ich
begutachtete traurig das Motorrad und beugte meinen Arm ein letztes Mal
sehnsüchtig nach vorne. Ich streckte meine Finger aus, und mir schien, als
würde das mir das Zweirad mit schwacher Stimme zurufen:
„ANDREAS!
LASS MICH ZURÜCK – Du musst es ohne mich schaffen!“
Schweren
Herzens hatte ich keine andere Chance. Ich musste meinen schlammigen Freund den
reißenden Wellen der Flut überlassen.
Dennoch
ließen wir uns nicht aufhalten und Céline, Alina, ich und unser treuer Gefährte
Jury begaben uns wieder auf den Highway und setzten unseren Roadtrip gen Norden
fort!
Die
nächste Sensation ließ nicht lange auf sich warten!
Von
den „Big Things“ hatte ich dir schon berichtet! Erinnerst du dich?
Die
Big Banana etc etc :)
Wir
konnten es kaum erwarten unsere Sammlung um ein weiteres fruchtiges Mosaikstück
zu erweitern. Und so nahmen wir einen kleinen Umweg in Kauf um einen Blick auf
ein sagenumwobenes Gebilde zu erhaschen!
DIE
BIG MANGO!
Dann peilten wir
unseren nächsten Zwischenstop ein: TOWNSVILLE!
Wir
bestiegen den örtlichen Berg, die frische Luft kam uns zum Nachdenken sehr
gelegen, denn: Townsville offenbarte sich als optimalen Ausgangspunkt, um unser
nächstes Ziel genauer zu Planen und die nötigen Dinge in die Wege zu leiten.
Doch
zunächst hieß es: Abwarten
und Fisch essen!
Kevin,
ein Freund den wir die letzten Tage kennen gelernt hatten, hatte nämlich erfolgreich
seine Angel ausgeworfen :) Und so teilte er sein Mahl in einer
feierlichen Tafelrunde mit uns :) Ich muss sagen: Exzellent.
Nachdem
wir schließlich alles geplant hatten, konnten wir starten!
Der
nächste Trip stand an:
MAGNETIC ISLAND!
…wirkte für uns
schon seit langem anziehend :)
Und
so setzten wir mit der Fähre über zur Insel, mit der tatsächlich größten
Bevölkerungsdichte! Allerdings ist hier nicht die Spezies der „homo sapiens“
gemeint.
Da
fragt man sich: Gibt es eine Insel, die mehr australisch ist?
Vermutlich
nicht, denn auch Kängurus nennen dieses Stück Erde ihre Heimat :)
Drei
Tage verbrachten wir dann genüsslich zwischen Palmen, Sand, Sonne und natürlich
Koalas auf dieser Insel! :)
Doch
so entspannt es klingt – die Nächte im Hostel auf Magnetic Island waren
gelegentlich nicht ganz so friedlich. Denn: Possums trieben ihr Unwesen!
Wir
ertappten sie in dunkler Nacht vor unserer Tür!
Ja,
auf den ersten Blick sind diese kleinen Wesen scheinbar süße Gesellen! Doch
glaube mir eines: Wenn sie nachts Rabatz machen, dann wirst du kein Auge zu tun :)
Dennoch
ging es entspannt und mit neuen Kräften per Fähre zurück nach Townsville.
Natürlich
waren wir voller Tatendrang, denn: Wer
rastet, der rostet!
Wir
gingen natürlich kein Risiko ein: Céline, Alina und ich waren uns einig:
PAH! WIR ROSTEN
NICHT!
Jupiters - Casino
Ja,
richtig gehört! Uns trieb es wieder ins Casino :)
Du
fragst dich:
Aus
welchem Grund? Hat sie etwa das Spielfieber gepackt?
Nein.
Céline, Alina und ich sind einfach nur schlaue Füchse!
Ich
mache keinen Hehl daraus: Wir gingen ins
Casino um etwas zu gewinnen!
Allerdings
will ich mit offenen Karten spielen: Ich war mir sicher, dass wir nicht einen
Cent verlieren würden!
So.
Jetzt bist du endgültig verwirrt. Richtig?
Im
Casino gewinnen, ohne ein Risiko einzugehen? Ist er denn vollkommen
übergeschnappt?
Oder
hat er tatsächlich einen genialen Einfall? Etwa eine neue Taktik?
Ich
will dich nicht all zu lange auf die Folter spannen:
Nur
noch eine Frage: Warst du einmal Backpacker? Und wolltest nur mit einem Rucksack
bewaffnet durch die Weltgeschichte ziehen?
Nein?
Dann will ich dich mit einer kleinen Zwischeninfo zur Rasse der „Backpacker“
informieren:
Finanziell
gesehen ist man begrenzt, Geld ist nicht im Überfluss vorhanden. Somit wird an
allen Ecken gespart, um möglichst viele Abenteuer mit dem vorhandenen Geld zu
erleben!
Sprich:
Backpacker sind ein armes Völkchen.
Doch
ich will dich eines wissen lassen: Leere Taschen verhelfen einem zu so mancher
kreativen Idee! Und so konnten wir in Erfahrung bringen, dass man sich im
Casino anmelden sollte! :) Warum?
Als
neues Mitglied wird man mit einem leckeren Mittagessen begrüßt – und das Beste:
KOMPLETT
GRATIS :)
So
ließen wir diese Chance natürlich nicht sausen und nun ist Andreas Schaible
offiziell Mitglied im Jupiters Casino Townsville! :)
Mein
Magen und ich genossen den Besuch dort in vollen Zügen! :)
Ach
ja, gerade habe ich es erwähnt:
Abenteuer!
Vor
wenigen Tagen war ich mehrere Meter tief unter dem Meeresspiegel tauchen und
bin nebenher mit Nemo geschwommen.
Und
jetzt?
Ich
will mich mit einem Fallschirm aus einem Flugzeug stürzen!
Knapp
14.000 Fuß über der Erde will ich den höchstmöglichen Sprung Australiens wagen!
Eine
Grenzerfahrung.
Ein
Fallschirmsprung – doch nicht nur das: Die Landung sollte direkt am Strand
erfolgen.
Wir
begaben uns also auf den Weg nach „Mission Beach“. An diesem Ort sollte das
Flugzeug starten. Dort gab es für mich sozusagen eine MISSION zu erfüllen :) Mission Skydive!
Ich
zögerte nicht lange, buchte das Ticket und hielt somit folglich Eintrittskarte
zu diesem Abenteuer bereits in Händen! ICH WAR BEREIT! Alles war arrangiert.
12
Uhr sollte es soweit sein. Skydive Andreas Schaible
So.
Kurze Pause: Bist du bereits am zittern? Was wird er erzählen? Wie war das
Gefühl?
Um
es kurz zu machen: Ich konnte nicht springen. Es war zu windig.
Ich
war untröstlich, doch wollte mein Vorhaben um jeden Preis in die Tat umsetzten.
Geschlagene
3 Tage wartete ich. Leider vergeblich. Der Wind spielte nicht mit und ein
Fallschirmsprung wäre unter diesen Umständen viel zu gefährlich.
Mission Skydive? Wohl eher:
MISSION IMPOSSIBLE!
Doch
sei gewiss: Aufgeschoben ist nicht aufgehoben!
In
diesem Rundbrief werde ich es nun verewigen - schwarz auf weiß!
Ja,
ich verspreche feierlich:
Ich
werde den Fallschirmsprung nachholen!
Australien, im Juni 2013
Andreas
O.F. Schaible.
Unsere
Reise ging weiter und wurde durch eine feuchtfröhliche Stadt namens Tully
bereichert! Feuchtfröhlich?
Ja,
tatsächlich! Diese Stadt ist berühmt berüchtigt als die NASSESTE STADT
AUSTRALIENS! :)
Kaum
hatten wir das Ortsschild passiert fing es auch schon an zu nieseln – wirklich
bemerkenswert, wie diese Stadt ihrem Ruf alle Ehre macht :)
Die
Einwohner hier sind scheinbar stolz auf ihren Regen, und so wurde bereits vor
Jahren ein Wahrzeichen geschaffen.
Halte
dich fest:
Das
Wahrzeichen von Tully,
der
nassesten Stadt Australiens!
Sei
bereit…
…zeigt her eure
Füßchen, zeigt her eure Schuh…
Ja,
du hast richtig gehört! Nachdem die Einwohner hier vermutlich tagtäglich
Gummistiefel tragen, wurde dieses nützliche und ruhmreiche Kleidungsstück
kurzerhand zum Wahrzeichen auserkoren!
Als
wir uns, trotz Regen wohlgemerkt, dann das Gebilde näher betrachteten, wurden
unsere Erwartungen doch tatsächlich übertroffen:
Dieser
große Gummistiefel ist nützlich! :) JA, ER SCHÜTZT VOR
REGEN :)
Durch
eine Tür gelangt man nämlich ins Innere des Stiefels und sofort war ich nicht
mehr stinkig! Ja, die Enttäuschung über den abgesagten Fallschirmsprung wurde
übertönt von diesem monströsen Schuhwerk :)
In
den folgenden Minuten genossen wir das Innenleben des Stiefels. Aha, so fühlt
man sich also als Stinkefuß im Gummistiefel :)
Nach
kurzer Zeit ging der Regen vorüber, und wir machten uns
sofort auf den Weg: Wir
erklommen die Spitze des Stiefels! :)
Kaum
waren wir oben angekommen, verflüchtigten sich trübe Gedanken wie Wolken am
Himmel und es offenbarte sich ein neuer Horizont:
Mir
wurde bewusst, dass unsere
„BIG
THING COLLECTION“ nun auch von einem Foto des großen und glorreichen Stinkstiefels
geziert wird :)
Der
Jubel war groß!
So.
Der große Gummistiefel wurde zurückgelassen. Und dann war es wieder einmal Zeit
für den „Club der Denker“. Die drei elitären Mitglieder Céline, Alina und
Andreas taten das, was sie vermutlich am besten konnten: DENKEN!
Alles
kreiste um die eine Frage:
KÖNNEN WIR DAS
SCHAFFEN?
Lange
Diskussionen folgten. Ja, es ist ein Risiko. Sämtliche Argumente wurden in die
Wagschale geworfen und nun steht der einstimmige Beschluss.
Nach
dem Vorbild einer bekannten Fernsehserie namens „Bob der Baumeister“ riefen wir
mit vereinten Kräften:
JO,
WIR SCHAFFEN DAS!
Voller
Tatendrang wurde alles nötige in die Wege geleitet:
Der
Campervan Juri wurde auf Vordermann gebracht: Starterkabel eingepackt, Öl
vorhanden, Wagenheber in der Werkzeugkiste verstaut.
Wir
bereiteten einen Kanister mit einer Notreserve an Benzin vor. Nebenbei wurden
große Tanks mit Trinkwasser gefüllt und im Wagen verstaut.
Ein
Großeinkauf an Nahrung wurde gemacht, um so viel Proviant wie möglich im
Fahrzeug vorrätig zu haben. Unser Campervan Juri war zum Platzen gefüllt.
Du fragst dich, was
dieses Theater soll? Bereiten sie sich auf eine Hungerkrise vor?
Wollen sie eine Bank
überfallen und rüsten sich für eine tagelange Flucht?
Ich
möchte dich nur eines wissen lassen:
Unser Vorhaben ist
riskant.
Wir sind uns bewusst: Ja, es könnte durchaus scheitern!
Dennoch
steht unser Entschluss: Wir werden es wagen.
Was
uns erwartet, das wirst du im nächsten Bericht lesen. Bis dahin: Drück uns die Daumen.
Herzlichst,
dein
Andreas