Donnerstag, 27. Juni 2013

Stinkstiefel?!



Wie schon so oft hatten wir unser Nachtlager am Strand aufgeschlagen! Unter Palmen und mit einer sanften Meeresbrise in der Nase schläft man einfach unübertroffen gut.


Kaum ging die Sonne auf, wurden wir von angenehmer Wärme in unserem Van geweckt! Ein kurzes Recken, ein kurzes Strecken und dann suchten wir unseren Weg an die frische Luft, und plötzlich:

WOW!

Was für eine Entdeckung! Sofort war ich Feuer und Flamme, Euphorie machte sich in mir breit und mit einem kleinen Lächeln im Gesicht machte ich mich auf den Weg die Sachlage genauer unter die Lupe zu nehmen :)

VERRÜCKT! Delfine, Schildkröten, Schiffswracks und Haie hatte ich im Meer bereits entdeckt, doch die Ebbe an diesem Strand gab wohl die absolute Krönung preis!

Was es ist?



Ein Motorrad!

Mitten im Meer!

Doch nicht nur das, nein! Es war nicht irgendein Motorrad, es war eine HARLEY DAVIDSON!
Die Motorradkenner unter euch werden nun vermutlich mit leuchtenden Augen diesen Fund begutachten :)
Ja, auch ich war sofort euphorisch und ergriff die Initiative! Ich startete eine Rettungsaktion, doch der Motor des Zweirades streikte aus mir unerklärlichen Gründen!
Und plötzlich kam es mir vor wie eine Filmszene:
Ich begutachtete traurig das Motorrad und beugte meinen Arm ein letztes Mal sehnsüchtig nach vorne. Ich streckte meine Finger aus, und mir schien, als würde das mir das Zweirad mit schwacher Stimme zurufen:
„ANDREAS! LASS MICH ZURÜCK – Du musst es ohne mich schaffen!“

Schweren Herzens hatte ich keine andere Chance. Ich musste meinen schlammigen Freund den reißenden Wellen der Flut überlassen.
Dennoch ließen wir uns nicht aufhalten und Céline, Alina, ich und unser treuer Gefährte Jury begaben uns wieder auf den Highway und setzten unseren Roadtrip gen Norden fort!


Die nächste Sensation ließ nicht lange auf sich warten!
Von den „Big Things“ hatte ich dir schon berichtet! Erinnerst du dich?
Die Big Banana etc etc :)
Wir konnten es kaum erwarten unsere Sammlung um ein weiteres fruchtiges Mosaikstück zu erweitern. Und so nahmen wir einen kleinen Umweg in Kauf um einen Blick auf ein sagenumwobenes Gebilde zu erhaschen!

DIE BIG MANGO!



Dann peilten wir unseren nächsten Zwischenstop ein: TOWNSVILLE!

Wir bestiegen den örtlichen Berg, die frische Luft kam uns zum Nachdenken sehr gelegen, denn: Townsville offenbarte sich als optimalen Ausgangspunkt, um unser nächstes Ziel genauer zu Planen und die nötigen Dinge in die Wege zu leiten.
Doch zunächst hieß es: Abwarten und Fisch essen!
Kevin, ein Freund den wir die letzten Tage kennen gelernt hatten, hatte nämlich erfolgreich seine Angel ausgeworfen :) Und so teilte er sein Mahl in einer feierlichen Tafelrunde mit uns :) Ich muss sagen: Exzellent.

Nachdem wir schließlich alles geplant hatten, konnten wir starten!
Der nächste Trip stand an:
MAGNETIC ISLAND!
…wirkte für uns schon seit langem anziehend :)

Und so setzten wir mit der Fähre über zur Insel, mit der tatsächlich größten Bevölkerungsdichte! Allerdings ist hier nicht die Spezies der „homo sapiens“ gemeint.
Nein. Die Insel ist bekannt für die größte Bevölkerungsdichte an KOALAS!
Da fragt man sich: Gibt es eine Insel, die mehr australisch ist?
Vermutlich nicht, denn auch Kängurus nennen dieses Stück Erde ihre Heimat :)

Drei Tage verbrachten wir dann genüsslich zwischen Palmen, Sand, Sonne und natürlich Koalas auf dieser Insel! :)
 

Doch so entspannt es klingt – die Nächte im Hostel auf Magnetic Island waren gelegentlich nicht ganz so friedlich. Denn: Possums trieben ihr Unwesen!
Wir ertappten sie in dunkler Nacht vor unserer Tür!
Ja, auf den ersten Blick sind diese kleinen Wesen scheinbar süße Gesellen! Doch glaube mir eines: Wenn sie nachts Rabatz machen, dann wirst du kein Auge zu tun :)

Dennoch ging es entspannt und mit neuen Kräften per Fähre zurück nach Townsville.
Natürlich waren wir voller Tatendrang, denn: Wer rastet, der rostet!
Wir gingen natürlich kein Risiko ein: Céline, Alina und ich waren uns einig:
PAH! WIR ROSTEN NICHT!
Ganz im Gegenteil: Kurzerhand rasten wir durch Townsville, stets mit einem Ziel im Auge:
Jupiters - Casino

Ja, richtig gehört! Uns trieb es wieder ins Casino :)
Du fragst dich:
Aus welchem Grund? Hat sie etwa das Spielfieber gepackt?

Nein. Céline, Alina und ich sind einfach nur schlaue Füchse!
Ich mache keinen Hehl daraus: Wir gingen ins Casino um etwas zu gewinnen!
Allerdings will ich mit offenen Karten spielen: Ich war mir sicher, dass wir nicht einen Cent verlieren würden!

So. Jetzt bist du endgültig verwirrt. Richtig?
Im Casino gewinnen, ohne ein Risiko einzugehen? Ist er denn vollkommen übergeschnappt?
Oder hat er tatsächlich einen genialen Einfall? Etwa eine neue Taktik?

Ich will dich nicht all zu lange auf die Folter spannen:
Nur noch eine Frage: Warst du einmal Backpacker? Und wolltest nur mit einem Rucksack bewaffnet durch die Weltgeschichte ziehen?
Nein? Dann will ich dich mit einer kleinen Zwischeninfo zur Rasse der „Backpacker“ informieren:
Finanziell gesehen ist man begrenzt, Geld ist nicht im Überfluss vorhanden. Somit wird an allen Ecken gespart, um möglichst viele Abenteuer mit dem vorhandenen Geld zu erleben!
Sprich: Backpacker sind ein armes Völkchen.

Doch ich will dich eines wissen lassen: Leere Taschen verhelfen einem zu so mancher kreativen Idee! Und so konnten wir in Erfahrung bringen, dass man sich im Casino anmelden sollte! :) Warum?
Als neues Mitglied wird man mit einem leckeren Mittagessen begrüßt – und das Beste:
KOMPLETT GRATIS :)
So ließen wir diese Chance natürlich nicht sausen und nun ist Andreas Schaible offiziell Mitglied im Jupiters Casino Townsville! :)
Mein Magen und ich genossen den Besuch dort in vollen Zügen! :)


Ach ja, gerade habe ich es erwähnt:
Abenteuer!
Vor wenigen Tagen war ich mehrere Meter tief unter dem Meeresspiegel tauchen und bin nebenher mit Nemo geschwommen.
Und jetzt?

Ja, jetzt hatte ich mir etwas anderes in den Kopf gesetzt:
Ich will mich mit einem Fallschirm aus einem Flugzeug stürzen!
Knapp 14.000 Fuß über der Erde will ich den höchstmöglichen Sprung Australiens wagen!
Eine Grenzerfahrung.
Ein Fallschirmsprung – doch nicht nur das: Die Landung sollte direkt am Strand erfolgen.

Wir begaben uns also auf den Weg nach „Mission Beach“. An diesem Ort sollte das Flugzeug starten. Dort gab es für mich sozusagen eine MISSION zu erfüllen :) Mission Skydive!
Ich zögerte nicht lange, buchte das Ticket und hielt somit folglich Eintrittskarte zu diesem Abenteuer bereits in Händen! ICH WAR BEREIT! Alles war arrangiert.
12 Uhr sollte es soweit sein. Skydive Andreas Schaible

So. Kurze Pause: Bist du bereits am zittern? Was wird er erzählen? Wie war das Gefühl?

Um es kurz zu machen: Ich konnte nicht springen. Es war zu windig.
Ich war untröstlich, doch wollte mein Vorhaben um jeden Preis in die Tat umsetzten.
Geschlagene 3 Tage wartete ich. Leider vergeblich. Der Wind spielte nicht mit und ein Fallschirmsprung wäre unter diesen Umständen viel zu gefährlich.
Mission Skydive? Wohl eher:


MISSION IMPOSSIBLE!

Doch sei gewiss: Aufgeschoben ist nicht aufgehoben!
In diesem Rundbrief werde ich es nun verewigen - schwarz auf weiß!
Ja, ich verspreche feierlich:
Ich werde den Fallschirmsprung nachholen!

Australien, im Juni 2013

Andreas O.F. Schaible.

Unsere Reise ging weiter und wurde durch eine feuchtfröhliche Stadt namens Tully bereichert! Feuchtfröhlich?
Ja, tatsächlich! Diese Stadt ist berühmt berüchtigt als die NASSESTE STADT AUSTRALIENS! :)
Kaum hatten wir das Ortsschild passiert fing es auch schon an zu nieseln – wirklich bemerkenswert, wie diese Stadt ihrem Ruf alle Ehre macht :)
Die Einwohner hier sind scheinbar stolz auf ihren Regen, und so wurde bereits vor Jahren ein Wahrzeichen geschaffen.
Halte dich fest:
Das Wahrzeichen von Tully,
der nassesten Stadt Australiens!
Sei bereit…

DER BIG GUMMISTIEFEL!
…zeigt her eure Füßchen, zeigt her eure Schuh…

Ja, du hast richtig gehört! Nachdem die Einwohner hier vermutlich tagtäglich Gummistiefel tragen, wurde dieses nützliche und ruhmreiche Kleidungsstück kurzerhand zum Wahrzeichen auserkoren!
Als wir uns, trotz Regen wohlgemerkt, dann das Gebilde näher betrachteten, wurden unsere Erwartungen doch tatsächlich übertroffen:
Dieser große Gummistiefel ist nützlich! :) JA, ER SCHÜTZT VOR REGEN :)
Durch eine Tür gelangt man nämlich ins Innere des Stiefels und sofort war ich nicht mehr stinkig! Ja, die Enttäuschung über den abgesagten Fallschirmsprung wurde übertönt von diesem monströsen Schuhwerk :)
In den folgenden Minuten genossen wir das Innenleben des Stiefels. Aha, so fühlt man sich also als Stinkefuß im Gummistiefel :)
Nach kurzer Zeit ging der Regen vorüber, und wir machten uns
sofort auf den Weg: Wir erklommen die Spitze des Stiefels! :)
Kaum waren wir oben angekommen, verflüchtigten sich trübe Gedanken wie Wolken am Himmel und es offenbarte sich ein neuer Horizont:
Mir wurde bewusst, dass unsere
„BIG THING COLLECTION“ nun auch von einem Foto des großen und glorreichen Stinkstiefels geziert wird :)
Der Jubel war groß!






So. Der große Gummistiefel wurde zurückgelassen. Und dann war es wieder einmal Zeit für den „Club der Denker“. Die drei elitären Mitglieder Céline, Alina und Andreas taten das, was sie vermutlich am besten konnten: DENKEN!
Alles kreiste um die eine Frage:
KÖNNEN WIR DAS SCHAFFEN?
Lange Diskussionen folgten. Ja, es ist ein Risiko. Sämtliche Argumente wurden in die Wagschale geworfen und nun steht der einstimmige Beschluss.

Nach dem Vorbild einer bekannten Fernsehserie namens „Bob der Baumeister“ riefen wir mit vereinten Kräften:
JO, WIR SCHAFFEN DAS!
Voller Tatendrang wurde alles nötige in die Wege geleitet:
Der Campervan Juri wurde auf Vordermann gebracht: Starterkabel eingepackt, Öl vorhanden, Wagenheber in der Werkzeugkiste verstaut.
Wir bereiteten einen Kanister mit einer Notreserve an Benzin vor. Nebenbei wurden große Tanks mit Trinkwasser gefüllt und im Wagen verstaut.
Ein Großeinkauf an Nahrung wurde gemacht, um so viel Proviant wie möglich im Fahrzeug vorrätig zu haben. Unser Campervan Juri war zum Platzen gefüllt.

Du fragst dich, was dieses Theater soll? Bereiten sie sich auf eine Hungerkrise vor?
Wollen sie eine Bank überfallen und rüsten sich für eine tagelange Flucht?

Ich möchte dich nur eines wissen lassen:
Unser Vorhaben ist riskant. Wir sind uns bewusst: Ja, es könnte durchaus scheitern!
Dennoch steht unser Entschluss: Wir werden es wagen.

Was uns erwartet, das wirst du im nächsten Bericht lesen. Bis dahin: Drück uns die Daumen.


Herzlichst,

dein Andreas