Ladies and
gentlemen, boys and girls, children of all ages!
Brought to
you by Silvers Grand Magic Circus:
The
attraction you’ve all been waiting for…
HEIß ANGEKÜNDIGT! Eine
neue Attraktion?
Ja. Es gibt eine sogar
eine BRANDNEUE Attraktion in unserem Zirkus.
Sagte ich IN unserem
Zirkus? Falsch.
Diese Attraktion lässt
schon VOR dem Zirkuszelt auf sich warten. Und lässt bereits echte Zirkusstimmung
aufkommen, wenn man unser Zelt noch gar nicht betreten hat.
Hört sich spannend an. Doch was verbirgt sich denn
nun dahinter?
THE FLYING TRAPEZE!
Wer würde denn nicht gerne
mal sein Talent in Sachen
„Zirkusakrobatik“ ausprobieren?
Vermutlich jeder hat den
Traum.
Unser Zirkus hat nun in
Kooperation mit dem „FLYING TRAPEZE
CENTER AUSTRALIA“ diesen Traum zur Realität gemacht.
Und so wurde in Rosebud
dann zum ersten Mal die „Flying Trapeze School“ vor unserem Zirkus aufgebaut.
Die Trainingsanlage seht
ihr auf diesem Bild – das war der Standort in Rosebud.
„Have fun,
get fit, learn to fly“
Das ist ihr Werbeslogan.
Man kommt ins träumen:
„Fliegen lernen“!
Hört sich attraktiv an,
das würde man liebend gerne mal ausprobieren.
Das hat sich damals der
„Schneider von Ulm“ gedacht und auch ich hatte nun nahezu dieselbe Vision wie
er:
Ich wollte mein Glück
versuchen! :)
Doch wird mein Vorhaben
unter einem besseren Stern stehen als sein Versuch damals? Wir werden sehen :)
Zunächst plauderte ich mit
den Experten des „Flying Trapeze“!
Sie haben ihre Wohnwägen nun
auch bei den unseren stehen, und so kam ich mit ihnen ins Gespräch. Ein wenig
gequatscht und tadaaaa: Schon hatte ich eine Einladung für eine
Trainingsstunde!
Der erste Schritt war
gemacht. Dann ging es in die heiße Phase:
Mentale Vorbereitung, dann
Sportoutfit angelegt und schließlich machte ich mich zielbewusst auf den Weg
zum Trapez!
Zielbewusst? Ist ja fast
noch untertrieben :)
Man hätte meinen können,
ich mache mich gerade auf den Weg um die Goldmedaille bei den olympischen
Spielen zu gewinnen!
Aber gut. Soweit war es
noch nicht. Erstmal stand meine erste Trainingsstunde auf dem Plan.
Ein guter Anfang war
allerdings geschaffen, denn wie gesagt: Meine Körpersprache war schon mal
olympiareif :)
Aber entgegen der ganzen
Vorfreude wurde nicht direkt „losgeflogen“.
Eine gute Vorbereitung
muss eben sein:
Zunächst staubige Theorie
und im Anschluss daran „Trockenübungen“ um optimal vorbereitet zu sein.
ABER DANN WAR DER MOMENT DER WAHRHEIT ANGEBROCHEN – Der erste Flug.
Ich kletterte den langen
Weg auf der Leiter entlang nach oben zur Plattform, die sozusagen zu meiner
„Abflugsrampe“ werden sollte.
Und um noch mal auf die
olympischen Spiele zurückzukommen:
In der Disziplin
„Nervenflattern“ hätte ich vermutlich die Goldmedaille abgeräumt :)
Dann machte ich mich
bereit: Laut Theorie muss man sich an den äußersten Rand der Plattform stellen.
WAHRHAFTIG an den äußersten Rand:
Die Zehen müssen aus der
Plattform hinausragen– sprich: Sie sind bereits in der Luft.
Bereits der erste ADRENALINKICK.
Dann der große Moment des Absprungs.
Und ein unglaubliches
Gefühl von Freiheit. Man spürt den Luftzug an sich vorbeiziehen.
Und im Kopf ist genau ein
Gedanke – hinterlegt mit einer allzu bekannten Melodie:
I BELIEVE I CAN TOUCH THE SKY!
Ja, alles Adrenalin in
meinem Körper hat sich vermutlich innerhalb von Sekundenbruchteilen in Glücksgefühle verwandelt.
Anders kann ich mir diese
Freude nicht erklären :)
Als ich dann wieder festen
Boden unter den Füßen hatte fühlte ich mich ein wenig wie „Prinz Eisenherz“.
Mit stolzer Brust schaute ich zurück auf den bezwungenen Gegner:
Ich hatte das Flying
Trapeze geschafft :)
Und diese Freude blieb eine
gefühlte Ewigkeit erhalten.
Als sich der Tag dann dem
Ende neigte, habe ich mit diesem Erfolg im Rücken vermutlich einen neuen Rekord
im „flink einschlafen“ aufgestellt :)
Die Tage vergingen und sobald
sich zwischen den Zirkusshows etwas Zeit ergab, setzte ich alles daran, eine
weitere Trainingsstunde auf dem Flying Trapeze zu absolvieren.
Mit Erfolg :)
Und so hatte ich die
Chance, neue Tricks einzustudieren – sogar ein sogenannter „Catch“ ist mir
gelungen.
Wie auf dem Bild zu sehen
ist noch eine weitere Person in diesen Trick involviert, die mich in der Luft
mit den Händen fängt :)
Ach und weißt du, was ein
besonderer Nervenkitzel ist?
Stell dir vor, die
absoluten Profis auf dem Trapez sehen dir zu. Ja, hin und wieder schauten
nämlich nicht nur die Übungsleiter, sondern auch die Performer unserer Show bei
der Trainingsstunde zu.
Puh, die kritischen Augen
der Experten - das ist natürlich eine Herausforderung!
Aber ich ließ mich nicht
abschrecken, sondern ließ mir gerne Tipps geben: So konnte ich meine
Fähigkeiten weiter ausbauen :)
Und im Laufe meines
Trainings hatte ich dann eine Erkenntnis.
Es ist nicht die Art von
„Lebenserkenntnis“, die mich einen riesigen Schritt in meiner Persönlichkeit
voranbringt, nein. Es ist eher eine Erkenntnis der „etwas anderen Art“.
Denn:
Ich wäre gerne in Holland geboren.
Ja. Ehrlich. Du fragst
dich jetzt vielleicht:
Ein HOLLÄNDER? Er muss
beim Training auf seinen Kopf gefallen sein! Oder bekommt ihm etwa die
australische Sonne nicht gut?
Ich kann euch beruhigen.
Ich bin bei klarem Verstand :) Aber stellt euch
nur mal eines vor:
Andreas Schaible –
alias der „FLIEGENDE HOLLÄNDER“ :)
Aber nun gut – Schluss mit
der Träumerei.
Der „fliegende
Oberschwabe“ hat schließlich auch seinen Reiz und man muss sich auch mal
zufrieden geben. :)
Du willst die „Flugkünste“ sehen? Am besten als
Video?
BÜHNE FREI für den „FLIEGENDEN
OBERSCHWABEN“:
So. Video gesehen? Du
musstest ein wenig lachen? Nun gut.
Das waren eben die
Flugkünste des „Schneiders von Baustetten“ – und die weiche Landung :)
Weißt du was? Ich für
meinen Teil bin froh, dass wir keine Jury hatten!
Stellt euch vor: Haltungsnoten
auf einer Skala von 1 bis 10.
Puh, ich will gar nicht
daran denken.
Vermutlich hätten sie noch
Antrag auf eine Skala im Minusbereich gestellt :)
Aaaber mittlerweile habe
ich meine Fähigkeiten gesteigert und nun gelingt mir sogar der Absprung vom
„Catch“ zurück zur ersten Stange und nahezu habe ich bereits den nächsten
Schritt geschafft: Die Rückkehr zur Plattform :)
Aber man muss sich ja
Ziele bewahren im Leben!
So. Und nun gehen wir von
der luftigen Attraktion VOR dem Zirkuszelt in eine große Attraktion, die sich INNERHALB
unseres Zeltes abspielt:
Ich möchte euch von
unseren „FOOTBALL DOGS“ berichten!
Und sie erfreuen sich großer
Beliebtheit: Football ist DER Sport in Australien :)
Und ihre Show ist nicht
nur für Hunde- und Sportliebhaber ein absoluter Leckerbissen:
Nein. Jeder der ihren
Auftritt sieht, wird sie wohl in Erinnerung behalten:
Aufgeteilt in 2 Teams stürmen
sie in unserer Show auf die Bühne und gehen auf Torejagd.
Sagte ich „aufgeteilt in 2
Teams“? Ja, die Hunde tragen Trikots!
2 Teams – 2 Rivalen der
australischen Football-Liga:
Hawthorn VS Collingwood!
Schnell sind auch auf den
Zuschauerrängen zwei Parteien entstanden, die ihre jeweiligen Teams anfeuern!
Und so ist die Stimmung
bei den Zuschauern am brodeln und wird im Laufe des Matchs immer mehr
aufgeheizt.
Hawthorn und Collingwood
sagt dir nichts? Dann stell dir vor, die Hunde würden Trikots des FC Bayern und
des VFB Stuttgart tragen.
Ja, ehrlich, da werden
echte Männerfreundschaften auf die Probe gestellt :)
Und aus diesem Grund wurde
selbst das australische Fernsehen auf unsere Zirkusshow aufmerksam!
Ein Kamerateam mit voller
Ausrüstung und Montur stattete unserem Zirkus einen Besuch ab.
Sie bereiteten alles für
ihre Drehaufnahmen vor, bauten ihre Kamera auf und haben somit während unserer
Zirkusshow gefilmt.
Das war selbst für mich
als „Clown Augusto“ aufregend. Man hat schließlich nicht jeden Tag ein
Kamerateam des australischen Fernsehens in der Vorstellung und so war es ein
großer Ansporn, mich von meiner besten Seite zu zeigen :)
Es war absolut klasse und
ich habe das Clowning total genossen :)
Dann war der Auftritt der
Football Dogs an der Reihe:
Wieder einmal stürmten sie
auf die Bühne um die Zuschauer zu begeistern!
Was ist eigentlich ihr
Spielgerät? Ein normaler Football?
Nein. Die Hunde wurden auf
Luftballons trainiert.
Sprich: Im Schnitt
brauchen sie im Laufe ihres Auftrittes ungefähr 6 neue Spielbälle, da ein
Luftballon natürlich nicht unzerstörbar ist! :)
Und das ist direkt die
fließende Überleitung zu meiner Aufgabe:
Ich bin dafür
verantwortlich, den neuen Ball wieder in den Spielbetrieb zu bringen.
Sprich: Auch ich bin auf
den Fernsehaufnahmen zu sehen :)
Direkt nach der Show haben
sie dann ein Interview mit Hundetrainer und Dresseur Michael Harrison im
Zirkuszelt geführt.
Dann wollten sie für ihre
Dokumentation weitere „Spielszenen“ der Hunde aufnehmen und so kam auch ich noch
mal zum Einsatz.
Da nun keine Zuschauer
anwesend waren, konnte sich das Kamerateam „mitten im Spielbetrieb“ aufhalten
und dort ihre Aufnahmen „hautnah“ machen.
Aber ihr müsst wissen: Die
Hunde machen auf der Jagd nach dem Luftballon hohe Luftsprünge! Gut, an sich wäre
das ja kein Problem :)
Aber wenn ihr euch dann
aber dazu die Position des Kameramanns auf dem Bild rechts anseht, könnt ihr
vielleicht kombinieren, was wohl die logische Folge sein wird. Was wird
passieren?
Nun, Sherlock Holmes? Eine Idee?
Kannst du die zwei Puzzleteile zu einem „großen
Ganzen“ zusammenfügen?
Ich will dich nicht auf
die Folter spannen:
Wie zu erwarten sind die
Hunde an ein „unbekanntes Objekt“ wie eine Videokamera in ihrem Spielfeld nicht
gewöhnt. Ja, und so landete einer in seiner Verwirrung – ZACK - direkt auf dem
Objektiv.
Sowohl der Hund als auch
der Kameramann sind bei dieser Aktion gleichermaßen erschrocken – und ich
musste mir das Lachen verkneifen :)
Psssst. Hoffentlich hat es
keiner gesehen – und hoffentlich keiner gefilmt :)
Das stelle man sich mal
vor, die Schlagzeile im Fernsehen:
Deutscher Backpacker
lacht australischen Kameramann aus.
Und sie hätten sogar einen Videobeweis :)
So. Abschließend kann ich sagen:
Ich werde tatsächlich im
australischen Fernsehen zu sehen sein :)
Und die Moral von der Geschicht´?
In Australien werden nicht nur komplett niveaulose Dinge
wie das „DSCHUNGELCAMP“ gedreht! :)
Und jetzt zu einem ganz
anderen Thema:
Letzte Woche wurde mir ein Stück
Heimat gebracht!
Ich hatte Besuch aus
Oberschwaben – Ja, sogar aus dem Herzen
Oberschwabens! WAHRHAFTIG :)
Man stelle sich vor:
Ich befinde mich derzeit exakt
16.292 km
vom Ortsschild Baustetten entfernt. Verrückt. Und
dennoch:
Julia Maucher aus
Obersulmetingen und ihre Freundin aus Schönebürg haben mich besucht im Zirkus!
JA ES IST WAHR :) Sie durften meine Show als Clown auf der
Zirkusmanege LIVE begutachten :) Ich sehe schon: Vermutlich
werden wir noch in 10 Jahren von diesem Treffen im Zirkus reden :)
Wie es dazu kam?
Die Beiden sind auch als
Backpacker in Australien unterwegs und ich habe mitbekommen, dass sie gerade in
der Nähe unseres Showgrounds sind.
Und „schwuppdiwupp“ habe
ich ihnen das Angebot gemacht, mich im Zirkus zu besuchen :)
Dass es aber klappt,
konnte ich erst wirklich glauben, als sie unter dem Zirkuszelt standen :)
Und ich habe ihnen dann
Tickets besorgt und sie durften auf den Zuschauerrängen Platz nehmen :) Tatsächlich, sie waren da!
Verrückt, oder? Da ist man
am anderen Ende der Welt – in einer völlig anderen Umgebung und dann trifft man
alte Bekannte aus dem Nachbardorf :)
Sie waren total
interessiert an meinem Leben hier im Zirkus und so habe ich ihnen zunächst in
meinem Wohnwagen ein paar Fotos gezeigt. Im Anschluss daran habe eine
Backstage-Führung gemacht - ihnen sozusagen die Welt hinter den Kulissen
gezeigt.
Zur Feier des Tages habe
ich sie dann sogar in der Zaubertrick-Falltüre verschwinden lassen – Aber das
ist Geheim! Ich komme sprichwörtlich in „Teufels Küche“ wenn jemand Wind davon
bekommt :)
Aber gut, als alter
Schlawiner weiß man:
Ein bisschen Nervenkitzel macht das
Leben spannend :)
Ja, und abschließend
führte ich sie in die Umkleide vom Zauberer und mir! Glücklicherweise war
Magier Simon gerade nicht beim Umziehen.
Puh, stellt euch das mal vor:
Einen verärgerten Zauberer.
Da müssen wir froh sein,
dass wir nicht in 3 deutsche Bratwürste verwandelt wurden.
Aber glücklicherweise ist
alles gut gegangen und sie waren begeistert von der „Backstageführung im
Zirkus“. Das hat man schließlich nicht alle Tage :)
Und da wir gerade beim
Thema „Heimat“ sind:
Eine Bekannte ist gerade
dabei eine Facharbeit für ihr Abitur zu machen.
Es handelt sich um einen
Theaterkurs und sie wird eine Mappe zum Thema „Clown“ gestalten. Für ihr
Projekt wollte sie nun ein Interview mit einem „echten Spaßmacher“ und so
werden jetzt meine Antworten zur Frage „Wie werde ich Clown in einem Zirkus?“
in ihrer Arbeit stehen :)
Als Gegenleistung habe ich
eine Exemplar ihrer Ausarbeitung verlangt – um mein Wissen über Clowns noch zu
erweitern :) Man muss sich schließlich weiterbilden :)
So. Das waren die
aktuellsten Infos aus meinem Zirkusleben, ihr seid nun auf dem neuesten Stand!
Nur eines noch: Von einem
Kollegen hier im Zirkus konnte ich mir die Gitarre ausleihen :)
Und nachdem ich euch im
letzten Rundbrief bereits ein Bild von der Hängematte geschickt habe, habe ich
nun THE NEXT LEVEL der Entspannung
erreicht – wie auf dem Bild zu erkennen :)
Traumhaft.
Ja, und nun ist es wieder
an der Zeit: Wir werden zur nächsten Station ziehen: Pakenham.
Für eine Woche wird unser
Zelt aufgeschlagen :)
Ich schicke euch sonnige Grüße in
die verschneite Heimat!
Andreas :)